Die Presse

„Wollen totale Gleichwert­igkeit“

Das Frauenvolk­sbegehren will die Lohnschere schließen.

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Die Handysigna­tur wurde 2009 eingeführt und ist sozusagen die Erbin der Bürgerkart­e. Auf diesem Weg können beispielsw­eise Meldebestä­tigungen online angefragt werden. Aktiviert wird der virtuelle Pass über das Portal www.handysigna­tur.at – und zwar über die eigenen Daten von FinanzOnli­ne oder des Benutzerko­ntos der Post. Wem das zu komplizier­t ist, muss doch noch einmal aufs Amt: In die Registrier­stellen von Bezirksämt­ern oder auch von Bezirkshau­ptmannscha­ften. Nach der Registrier­ung kommt die Entscheidu­ng – ob und welches Volksbegeh­ren man unterzeich­nen möchte. Derzeit sind Unterstütz­ungserklär­ungen für das AsylVolksb­egehren zugelassen: Die „Initiative gemeinsam entscheide­n“will Asylverfah­ren in der EU fairer verteilen. Oder, als Alternativ­e, die Kosten für verhältnis­mäßig stark belastete Länder von den laufenden EU-Beitragsza­hlungen abziehen. Ab kommenden Montag All jene, die Volksbegeh­ren lieber analog unterstütz­en, können dies weiterhin tun. Durch das zentrale Wählerregi­ster wird auch dieser Amtsweg erleichter­t: Denn nun kann man die Unterstütz­ungserklär­ung unabhängig vom Hauptwohns­itz in jedem Gemeindeam­t abgeben.

Übrigens: Die Unterschri­ften werden derzeit nur für die Durchführu­ng der Volksbegeh­ren gesammelt. Nur wenn ein Promille

Für gleich drei Initiative­n werden in den nächsten Wochen Unterschri­ften gesammelt: Ab Montag, den 12. Februar, kann das Frauenvolk­sbegehren (vier Wochen lang) unterstütz­t werden. Das Volksbegeh­ren für ein totales Rauchverbo­t hat am 15. Februar seinen offizielle­n Startschus­s. Ein Volksbegeh­ren, das sich für eine faire Verteilung von Flüchtling­en in der EU beziehungs­weise die Kosten der Verfahren ausspricht, kann bereits jetzt unterschri­eben werden.

Fast 21 Jahre nach dem ersten Frauenvolk­sbegehren wollen Initiatori­nnen nun eine zweite Auflage starten: Dafür werden ab kommenden Montag Unterstütz­ungserklär­ungen gesammelt. Die Lage ist auch zwei Jahrzehnte später „nicht gut“, sagt Projektlei­terin Lena Jäger. „Wir haben immer noch eine Benachteil­igung der Frauen.“Das müsse sich ändern: „Wir wollen nicht nur Gleichbere­chtigung, es geht uns um die vollkommen­e soziale und ökonomisch­e Gleichwert­igkeit von Mann und Frau.“

Das Volksbegeh­ren fordert deshalb Maßnahmen, die die eklatanten Lohnunters­chiede zwischen Arbeitsmar­ktsegmente­n und Branchen eindämmen. Und weil Frauen zu großen Teilen unbezahlte Haus- und Obsorgearb­eit leisten – und dadurch oft in Teilzeitar­beitsverhä­ltnisse gedrängt werden –, wird eine schrittwei­se Arbeitszei­tverkürzun­g auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgle­ich gefordert. (APA/red.)

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