Gegen die Kälte: Jacken auf Praterbäumen
Obachlose. Die Caritas startet einen „offenen Kleiderständer“, im Prater hängen schon Jacken zur Entnahme.
Es ist wieder kalt, das macht das Leben draußen noch härter. Um da zu helfen, macht sich seit einigen Monaten ein Trend breit: Warme Jacken, Schals, Hauben oder Handschuhe werden direkt hinterlassen, wo man Obdachlose in der Kälte vermutet – ohne Umweg über Spendensammler oder NGOs.
Von der Türkei oder Bulgarien aus hat es sich zum Trend entwickelt, Jacken (mit einer Notiz versehen) quasi einem Baumstamm anzuziehen. Via Social Media haben sich die Bilder davon schnell verbreitet, und so ist das mittlerweile auch in Österreich angekommen. In Graz etwa wurden schon Jacken an Bäume gehängt, auch in Wien hat eine Gruppe unter dem Namen Vienna Winterchallenge warmes Gewand gesammelt und an Bäumen aufgehängt, im Prater zum Beispiel.
Nun übernimmt auch die Caritas ein ähnliches Modell des Direktverteilens – wenn auch nicht im Grünen, aber dafür kann man sich in der größten Einkaufsstraße Wiens bei Bedarf kostenlos ausstatten.
Sachspenden dringend gesucht
Vor dem Caritas-Shop in der Mariahilfer Straße steht nun ein offener Kleiderständer: Eine Stange, an der jeder warme Jacken, Hauben und Pullover hinterlassen kann – und jeder, dem kalt ist, kann sich daran bedienen. Die Aktion läuft vorerst bis Ende Februar. Aber auch der konventionelle Weg, Warmes für Obdachlose abzugeben, ist sehr gefragt, die Caritas braucht dringend Jacken, Winterschuhe, Schals, Socken und Ähnliches, abzugeben in der Gruft in der Barnabitengasse. Verteilt wird das unter anderem von Streetworkern, die nach Hinweisen via Kältetelefon Obdachlose aufsuchen und mit dem Nötigsten versorgen. In diesem Winter wurde das Kältetelefon schon fast 3000 Mal angerufen. (cim)