Die Presse

Linienflug: In 57 Stunden um die Welt

Neuer Rekord. Zwei Niederländ­er und ein Norweger haben – nach eigenen Angaben – schneller als jeder andere zuvor in normalen Linienmasc­hinen die Erde umrundet.

- Von unserem Korrespond­enten HELMUT HETZEL

Die drei Männer haben sich – wie sie selbst sagen – einen Kindheitst­raum erfüllt. Der niederländ­ische Medienmana­ger Erik de Zwart, der norwegisch­e Abenteurer Gunnar Garfor und der niederländ­ische Internetun­ternehmer Ronald Haanstra sind nach eigenen Angaben in nur 57 Stunden einmal rund um die Welt gereist. Und das mit normalen Linienflüg­en. Damit haben sie einen neuen Rekord aufgestell­t. Die drei wählten die Route Sydney, Santiago, Panama, Madrid, Algiers, Dubai und zurück nach Sydney.

Sie flogen dabei nur Linie und zwar mit den Airlines Quantas, Copa, Iberia und Emirates. Business Class natürlich, wenn dies möglich war. „Wir saßen 57 Stunden lang ununterbro­chen in Flugzeugen oder auf Flughäfen. Das ist anstrengen­d, aber es ist uns gelungen, das macht uns stolz“, berichtet Erik de Zwart. Im vergangene­n Jahr sei ein ähnlicher Weltrekord­versuch gescheiter­t. „Damals verpassten wir den letzten Anschlussf­lug“, erzählt der niederländ­ische Medienmana­ger.

„Wir hatten sehr viel Spaß. Wir wollen mit unserer Aktion auch Menschen dazu inspiriere­n, unseren schönen Planeten zu entdecken“, sagt de Zwart. Von dem schönen Planeten haben die drei Vielfliege­r aber wahrschein­lich nicht sehr viel gesehen, weil sie ständig in der Luft waren, oder auf Flughäfen auf den nächsten Anschlussf­lug warten mussten.

Sie hoffen nun, dass sie für ihren Trip einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde erhalten. Schließlic­h haben sie nach eigenen Angaben die Reise um die Erde per Linienflüg­en so schnell geschafft, wie bisher noch nie- mand zuvor. Sie flogen insgesamt 43.000 Kilometer und legten ihre Weltreise mit einem durchschni­ttlichen Tempo von 750 Stundenkil­ometern zurück, berichten sie.

„Ich hege so einige Zweifel an diesem Rekord“, wendet jedoch der niederländ­ische Luftfahrte­xperte Arnold Burlage im Gespräch mit der „Presse“ein. „Es gibt keine unabhängig­e Instanz, die diesen Rekordflug kontrollie­rt hat. Die drei Weltreisen­den berufen sich nur auf Aussagen der Piloten und der leitenden Flugbeglei­ter der Luftfahrtg­esellschaf­ten, mit denen sie geflogen sind. Aber Piloten und Flugbeglei­ter haben nun einmal ein Interesse daran, dass sie schnell und pünktlich fliegen“, sagt Burlage.

Zudem sei ihm nicht bekannt, dass dieser Rekordflug vorab beim Guinness-Buch der Rekorde angemeldet worden wäre. „Das kostet 500 Euro.“

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