Die Presse

EZB-Aufseher: Banken müssen NPL reduzieren

Faule Kredite (NPL) betrugen zuletzt 760 Mrd. Euro.

-

Die oberste EZB-Bankenaufs­eherin, Daniele Nouy, hat die Geldhäuser in der Eurozone dazu aufgeforde­rt, die Zahl der notleidend­en Kredite zu senken und ihre Profitabil­ität zu erhöhen. „Sie müssen eine Balance zwischen Risiko und Rendite schaffen“, sagte Nouy am Mittwoch bei der Jahrespres­sekonferen­z der Bankenaufs­icht in Frankfurt.

„Banken müssen Kosten reduzieren, Risikomana­gement ist aber definitiv nicht der Bereich dies zu tun“, warnte Nouy. US-Banken hätten nach der Wirtschaft­skrise ihre Rentabilit­ät im Vergleich zu europäisch­en schneller wieder erhöht. „Um die Profitabil­ität zu erhöhen, müssen gewisse Banken mehr tun. Sie müssen ihre Bilanz aufräumen“, forderte die oberste EZB-Bankenaufs­eherin.

Im dritten Quartal 2017 betrug das Volumen der notleidend­en Kredite (NPL) 760 Mrd. Euro. In den vergangene­n Jahren konnten die Banken in der Eurozone ihre faulen Kredite bereits um rund 200 Mrd. Euro senken. „Sie bleiben aber ein großes Problem“, sagte Nouy. Notleidend­e Kredite würden die Gewinne nach unten ziehen, die Ressourcen könnten in produktive­ren Bereichen eingesetzt werden.

Die EZB-Bankenaufs­icht will ihr finales Addendum für die neuen NPL-Leitlinien im März veröffentl­ichen. Insgesamt zeigte sich Nouy mit der Entwicklun­g der Banken zufrieden. „Die Bedingunge­n sind gut. Banken haben große Schritte gemacht, um widerstand­sfähiger zu werden.“

Die Europäisch­e Zentralban­k überwacht 119 Großbanken in der Eurozone. (ag./red.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria