Gewinnsprung und Rekorddividende
Der Bergbauriese Rio Tinto steigerte den Gewinn 2017 um knapp 70 Prozent.
Dank deutlich gestiegener Rohstoffpreise hat der britisch-australische Bergbaukonzern Rio Tinto 2017 einen Gewinnsprung hingelegt. Das Unternehmen steigerte sein um Sondereffekte wie etwa Währungseinflüsse bereinigtes Ergebnis um knapp 70 Prozent auf 8,6 Mrd. Dollar (rund sieben Mrd. Euro), wie der Konzern gestern, Mittwoch, in London mitteilte.
Mit dem Gewinnsprung ist die Trendwende nach mehreren schwierigen Jahren für die gesamte Rohstoffbranche endgültig geschafft. Lange Zeit hatten eine rückläufige Nachfrage nach Eisenerz, Kupfer und anderen Industriemetallen und eine gleichzeitige Ausweitung des Angebots den Preisen empfindlich zugesetzt. Zum Jahresende 2015 hatte Rio Tinto deshalb mit 4,5 Mrd. Dollar noch den niedrigsten Gewinn seit Jahren verbucht. Inzwischen haben die Preise sich zu erholen begonnen.
Rio Tinto hat entsprechend auch den Umsatz im Vorjahr steigern können – und zwar um 18 Prozent auf 40 Milliarden Dollar. Das EBITDA stieg um 38 Prozent auf 18,6 Milliarden Dollar und damit auch die EBITDA-Marge auf beachtliche 44 Prozent an. Gleichzeitig wurde die Nettoverschuldung von 9,6 auf 3,8 Mrd. Dollar signifikant reduziert.
Am blendenden Ergebnis sollten auch die Aktionäre teilhaben. Konzernchef Jean-Sebastien Jacques will mit einer Ausschüttungsquote von rund 70 Prozent eine Dividende von insgesamt 5,2 Mrd. Dollar zahlen. Pro Aktie sind das 2,90 Dollar. Die Dividende ist so hoch wie nie zuvor und höher, als Analysten es erwartet hatten. Nachdem im Herbst bereits knapp 1,10 Dollar ausgeschüttet wurden, dürften sich die Aktionäre im April auf weitere 1,80 Dollar je Anteilschein freuen.
Den Aktionären winkt außerdem ein weiterer Kurstreiber. Der Konzern hat nämlich angekündigt, das Aktien-Rückkaufprogramm um eine Milliarde Dollar aufzustocken. Insgesamt erhielten die Aktionäre damit für das vergangene Jahr ganze 9,7 Mrd. Dollar, rechnete Unternehmenschef Jacques vor. (ag./est)