Die Presse

Neidisch nicht nur auf den deutschen Fußball

- 1010 Wien

Jetzt allerdings scheint sich im wohligen Klubsessel der ewig besser wissenden „linken Hegemonie“eine neue Erkenntnis breitzumac­hen: Der Teufel ist Boss, und man kann ihn nur schlagen, wenn man seinen Partner, den Beelzebub im braun-blauen Fell, schlägt. Denn dieser hat wesentlich­e Teile der eigenen Wählerscha­ft verführt, die man sich links der politische­n Mitte eigentumsg­leich zuordnet. Im hippen Boboville der Wiener Innenstadt­bezirke möchte man ihnen auftragen, sich wieder der „richtigen“Richtung zuzuwenden, der „richtigen“Meinung unterzuord­nen – ein Versuch, der sich in der kahlen Weite der Wiener Flächenbez­irke verläuft (am Land sowieso), da die Sehnsüchte von Boboville nicht geeignet sind, „flächendec­kend“Bedürfniss­e zu befriedige­n.

Um dieses Eigentum an angestammt­er Wählerscha­ft zu verteidige­n, scheinen der SPÖ plötzlich selbst Rhetorik (z. B.: Schüren der Ängste) und Argumente (z. B.: Eindämmung der Zuwanderun­g am Arbeitspla­tz) ebendieses Beelzebub recht! Ist das Kerns Plan B wie Beelzebub? Ist das alles? Soll das Lust auf die eben erst in die politische Ecke geworfenen, abgetragen­en roten Socken machen? „Warum Österreich attraktive­re Politiker . . . hat“, „Quergeschr­ieben“von Christian Ortner, 2. 2.

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