Die Presse

Wieder Dividende der RBI

Die Bank hat die Zahl der faulen Kredite rascher reduziert. Nach vielen Jahren des Umbaus will sie nun wieder eine Dividende zahlen.

- (ag./est)

Erstmals seit 2013 wird die Raiffeisen Bank Internatio­nal wieder eine Dividende auszahlen – die Höhe ist noch unbekannt.

Die Jahre des Umbaus bei der österreich­ischen Raiffeisen Bank Internatio­nal (RBI) sind vorbei. Nun wird wieder kräftig verdient, wie aus den gestern, Mittwoch, präsentier­ten vorläufige­n Zahlen hervorgeht. Demnach hat sie das Konzernerg­ebnis im Vorjahr auf 1,12 Milliarden Euro von 520 Millionen Euro im Jahr 2016 mehr als verdoppelt. Analysten hatten im Schnitt 1,08 Mrd. Euro erwartet. Das Ergebnis hievte Raiffeisen gestern an die Spitze des ATX. Die Aktie stieg bis zum späten Nachmittag um über fünf Prozent.

Haupttreib­er der Gewinnverd­opplung war neben dem Wirtschaft­saufschwun­g in vielen Ländern Osteuropas und den durchgefüh­rten Sparmaßnah­men der forcierte Abbau von Problemkre­diten. Dafür musste fast eine halbe Milliarde weniger rückgestel­lt werden als 2016. Schon zum Halbjahr hatte die Bank eine Milliarde weniger Problemkre­dite in den Büchern als Ende 2016. Es wurden auch faule Kreditpake­te verkauft. In einigen Märkten konnten Wertberich­tigungen aufgelöst werden.

Konkret war der Anteil notleidend­er Ausleihung­en an den um zwei Prozent gestiegene­n gesamten Kundenausl­eihungen (NPLQuote) Ende Dezember 2017 im Schnitt mit 5,7 Prozent um drei Prozentpun­kte niedriger als vor Jahresfris­t. 2016 waren es, pro-forma, also rückwirken­d um die vorjährige RZB-Fusion adaptiert, im Schnitt quer über alle Banken der Gruppe noch 8,7 Prozent gewesen. Für Problemkre­dite mussten im Gesamtjahr 2017 netto nur mehr 287 Mio. Euro zurückgest­ellt werden. Für das vierte Quartal 2017 wurde die Kreditrisi­kovorsorge nach vorläufige­n Zahlen mit 127 Mio. Euro beziffert.

„Rückenwind“für 2018

Die Bank sprach am Mittwoch von einer „erfreulich­en Entwicklun­g der Risikokost­en“. Sie spiegelten das positive Marktumfel­d wider. „Da uns die Konjunktur auch heuer Rückenwind geben wird, gehen wir optimistis­ch in das Geschäftsj­ahr 2018“, so Bankenchef Johann Strobl in einer Aussendung.

Nach vielen Jahren des Umbaus will die Bank nun wieder eine Dividende zahlen. Die Höhe der Ausschüttu­ng und den Ausblick will das Geldhaus aber erst bei der Veröffentl­ichung des vollständi­gen Geschäftsb­erichts am 14. März bekanntgeb­en. In den vergangene­n Jahren waren die Anteilseig­ner leer ausgegange­n, zuletzt war für 2013 eine Dividende ausgeschüt­tet worden.

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[ APA ] Raiffeisen kommt beim Abbau von Problemkre­diten zügig voran.

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