Die Presse

Drei Wankende

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Berlin. „Gewiss, dass es lange, sehr lange dauert, bis nach einer Wahl eine Regierung zustande kommt, stellt nicht den Skandal dar, von dem zuletzt oft die Rede war. Die Zeiten sind nun einmal unübersich­tlicher geworden, der Dreineinha­lbparteien­staat gehört inzwischen der bundesdeut­schen Vorzeit an. Wenn die großen Parteien kleiner werden und kleine Parteien hinzukomme­n, wird es eben schwierig. [. . .] Am betrüblich­sten ist die personelle Seite. Zwei Parteivors­itzende, die ihre beste Zeit hinter sich haben, und ein Parteivors­itzender, der nie eine gute Zeit gehabt hat, haben sich zusammenge­tan. Wie drei Wankende stützen sie sich gegenseiti­g.“ die neue Koalition ist das Geschöpf einer Gesellscha­ft, der es insgesamt so gut geht, dass der Vorwurf des ,Weiter so‘ ziemlich vielen ziemlich erträglich vorkommt. Diese Großherzig­keit auf Kosten jener, die immer weniger Fürspreche­r in der deutschen Politik haben, ist zum einigenden Band zwischen Union und SPD geworden.“

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