Fast zwei Jahrtausende Beschimpfungen
wollte. Die amateurhaften Restaurationsversuche nach Kriegsende seien nicht vergessen, doch sein Einzug in die Kaisergruft könnte als finales Symbol einer jahrhundertlangen Geschichte Österreichs unter dem Hause Habsburg dienen. Pietät hat noch niemandem geschadet. „Kirchliche Einflussmöglichkeit beschränkt“, LB von Franz GrafStuhlhofer, 7. 2. Im Buch: „Wer killte Rabbi Jesus? Religiöse Wurzeln der Judenfeindschaft“schreibe ich, dass die heutige Kirche sich klar vom Antisemitismus distanziert und für die Irrwege der Vergangenheit auch entschuldigt. Das ändert aber nichts an meiner Aussage, dass viele der heutigen antijüdischen Vorurteile – Grundlage des späteren Antisemitismus – sehr wohl mit dem Verhalten der Kirchen über Jahrhunderte eng zusammenhängt.
Im Neuen Testament finden sich schwere Vorwürfe gegen die Juden, so z. B.: „Schlangenbrut“, „Prophetenmörder“, „Feinde Gottes“, „Feinde aller Menschen und Gottesmörder“, „Kinder des Teufels“, „Diebe und Heuchler“; und denken wir auch an die Darstellung des „habgierigen Judas“(„der Jude“) im Neuen Testament.
Diese schreckliche Judenbeschimpfung erfolgte kontinuierlich über fast zwei Jahrtausende.
Außerdem muss auch die massive antijüdische Polemik bei allen Kirchenkonzilen vom 4. bis hin zum 7. Jh. erwähnt werden, dazu verbreitete Ritualmordlegenden (siehe: Anderl von Rinn), gewaltsame Missionierung von Juden zu allen Zeiten oder die hasserfüllten antijüdischen Aussagen von Martin Luther. Diese Liste kann beliebig fortgesetzt werden. Heute gibt es glücklicherweise einen fruchtbaren christlich-jüdischen Dialog, die Kirchen bemühen sich sehr um die Bekämpfung von Vorurteilen und Antisemitismus.