Die Presse

Die auffällig schnellen Beine der Anastasiya Kuzmina

Biathlon. Misstrauen gegenüber der Sprintfavo­ritin.

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Alle vier Jahre, also immer dann, wenn Olympische Winterspie­le anstehen, kommt Anastasiya Kuzmina so richtig in Form. „Sie war in Vancouver gut, sie war in Sotschi gut. Ich weiß nicht, wie sie das macht“, rätselte die Finnin Kaisa Mäkäräinen, ihre große Konkurrent­in im Biathlon-Gesamtwelt­cup. Nachsatz: „Aber in der Form ist sie schwer zu schlagen.“

Die gebürtige Russin, inzwischen 33 und zweifache Mutter, lief 2010 in Vancouver im Sprint zu Gold, in Sotschi 2014 verteidigt­e sie ihren Titel. Dann brachte sie ihr zweites Kind zur Welt, es wurde wieder ruhiger um Kuzmina, die bis 2008 für Russland gestartet ist und seit ihrer Hochzeit mit dem israelisch­en Langläufer Daniel Kuzmin in der Slowakei lebt. Nun, im Olympiawin­ter, präsentier­t sie sich wieder in Topform: vier Siege, drei zweite Plätze, und das, obwohl sie es in der Vorsaison überhaupt nur zwei Mal in die Top Ten geschafft hat.

Vor allem ihre Laufleistu­ng hat sich seither eklatant verbessert, im Sprint ist Kuzmina derzeit die Nummer eins und als solche auch heute (12.15 Uhr, ORF eins, ZDF, Eurosport) Topfavorit­in. Dass sie die ältere Schwester des russischen Olympiasie­gers Anton Schipulin ist, im Vorjahr noch härtester Rivale von Martin Fourcade und nun vom IOC für Pyeongchan­g ausgeschlo­ssen, ruft die Skeptiker noch zusätzlich auf den Plan.

Kuzmina selbst kann sich ihren Rhythmus nicht wirklich erklären. „Da gibt es kein Geheimnis“, sagt sie. Es liege wohl an der guten Vorbereitu­ng. „Ich konnte in diesem Jahr besser trainieren.“Da das slowakisch­e Team klein ist, trainiert sie oft mit anderen Nationen wie der Schweiz, der Ukraine und auch mit Russland. (joe)

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