Urteil gegen Islamprediger bestätigt: 20 Jahre Haft
Mirsad Omerovic galt als Rekrutierer für den IS.
Das Oberlandesgericht Graz bestätigte gestern in einer Berufungsverhandlung das Urteil gegen den Islamprediger Mirsad O.: Es bleibt bei 20 Jahren Haft. Dem Angeklagten wurde seinerzeit von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, durch seine Reden junge Männer veranlasst zu haben, sich der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) anzuschließen.
Graz. Die Strafe bleibt gleich. Bei der Berufungsverhandlung im Fall des Predigers Mirsad Omerovic wurden am Freitag in Graz die 20 Jahre Haft bestätigt. Er wurde im Juni 2016 wegen der Verbrechen der terroristischen Organisation und kriminellen Vereinigung, zudem als Bestimmungstäter für die terroristischen Straftaten Mord und schwere Nötigung verurteilt.
Die Berufungsverhandlung des Oberlandesgerichts Graz (OLG) fand aus Sicherheitsgründen im Straflandesgericht statt. Beide Angeklagten trugen nicht nur während der gesamten Verhandlung Handschellen, sondern diese waren auch an einem Spezialgürtel der Männer fixiert, sodass die Hände so gut wie gar keine Bewegungsmöglichkeit hatten.
„Ideologische Strahlkraft“
Omerovics Verteidiger erklärte, sein Mandant hätte in der Haft verstanden, dass „seine Predigten Verirrungen waren“. Er soll durch seine Reden junge Männer dazu veranlasst zu haben, sich der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) anzuschließen. Außerdem sei es beim Versuch geblieben. Der Richtersenat sah das anders: Die Strafe bleibt bestehen, denn „er hatte eine besondere Stellung, seine Botschaften hatten eine ideologische Strahlkraft“. Lebenslange Haft sei kein Thema, aber „wir sehen die Notwendigkeit, die zeitlich höchste Strafe zu verhängen“.
Zusammen mit Omerovic war auch der Tschetschene Muchbarek T. zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Seine Strafe wurde vom OLG etwas vermindert, er muss jetzt achteinhalb statt zehn Jahre ins Gefängnis. Gegen die Entscheidungen ist kein Rechtsmittel mehr möglich. (APA)