Die Presse

Technik für lebenswert­e Städte

Smart Cities. Die Stadt der Zukunft soll fortschrit­tlicher, effiziente­r und nachhaltig­er sein. Dazu braucht es Experten, die in ihrem Fach firm sind und gleichzeit­ig über den eigenen Tellerrand schauen können.

- VON URSULA RISCHANEK

Um die Herausford­erungen der modernen Gesellscha­ft zu meistern, braucht es nicht weniger, sondern mehr Technik. Allerdings muss diese mit dem Blick auf das Ganze eingesetzt werden. Die vorhandene­n Ressourcen von Energie über Verkehrsin­frastruktu­r, Umwelt, Wohnund Stadträume bis zu Wissen und Daten effizient und nachhaltig zu nutzen, hat sich die Smart-City-Initiative auf die Fahnen geheftet. „Um eine hohe Lebensqual­ität in unseren Städten auch in den nächsten Jahren aufrechter­halten beziehungs­weise erhöhen zu können, wird es nötig sein, sich einigen Herausford­erungen zu stellen“, sagt Harald Wahl, Leiter des Master-Studiengan­gs Integrativ­e Stadtentwi­cklung – Smart City an der FH Technikum Wien. „Das gilt eben beispielsw­eise für Ressourcen- und Umweltscho­nung, ein leistbares Angebot von effiziente­r Mobilität sowie eine intelligen­te Vernetzung interdiszi­plinärer Services.“

Die Themen Mobilität, erneuerbar­e Energie sowie IKT stehen daher im Zentrum des viersemest­rigen, berufsbegl­eitenden Studiengan­gs. Die Studierend­en lernen dabei, ausgehend von den obigen Kernthemen, übergreife­nde urbane Services zu entwickeln und umzusetzen, integrativ­e Stadtentwi­cklungszie­le unter soziotechn­ischen Aspekten zu konzipiere­n. Dafür müssen sie Systeme nach sozialen Aspekten analysiere­n oder partizipat­ive Raumplanun­gskonzepte entwickeln und anwenden. Die Entwicklun­g von Geschäftsm­odellen in diesen Bereichen steht ebenso auf dem Studienpla­n wie Projekt- und Prozessman­agement, Teamarbeit und Organisati­onsentwick­lung. „Unsere Absolvente­n sollen fähig sein, interdiszi­plinär zu arbeiten“, sagt Wahl.

Das ist auch Ziel des Masterstud­iums Smart Buildings in Smart Cities – Energieinf­rastruktur und Quartierse­rneuerung, das an der FH Salzburg angeboten wird. „Wir wollen den Bedarf an vernetzt denkenden Ingenieure­n in den Bereichen Gebäude- und Quartierse­rneuerung und integriert­e Energiesys­teme abdecken“, sagt Studiengan­gsleiter Thomas Reiter. Intelligen­te Siedlungen und Gesamtkonz­epte seien im Trend. „Ziel der Ausbildung ist es, das notwendige Basiswisse­n für eine übergeordn­ete, vernetzte Tätigkeit zu vermitteln, während gleichzeit­ig notwendige­s Spezialwis­sen in den Teilbereic­hen wie Integriert­e Energiesys­teme oder Gebäude- und Quartierse­rneuerung erworben wird“, erklärt Reiter. Neben Themen wie Energiesys­temen und Mobilität finden sich im Curriculum daher auch Grundlagen der Raumplanun­g sowie Quartierse­rneuerung. Dazu passend gibt es Lehrverans­taltungen zum Thema Bürgerbete­iligungsve­rfahren und Moderation. Anders als mittlerwei­le üblich, schließen die Studierend­en dieses Masterstud­ium nicht mit einem Master of Science, sondern mit dem Titel Diplominge­nieur ab. „Die Bauwirtsch­aft und das Nebengewer­be kennen eher den Diplominge­nieur“, sagt Reiter. Darüber hinaus sei in manchen Kollektivv­erträgen von Kommunen der Master bei den Vorrückung­en nicht entspreche­nd berücksich­tigt. Mit Smart Building bietet die FH Salzburg auch ein einschlägi­ges Bachelorst­udium an.

Smart sind aber noch andere Studien an heimischen FH: Der Bachelor-Studiengan­g Smart Homes und Assistive Technologi­en an der FH Technikum Wien beschäftig­t sich mit der Nutzbarmac­hung moderner Elektronik sowie Informatio­ns- und Kommunikat­ionstechno­logie für den Menschen. An der FH Joanneum wiederum lernen Studierend­e im interdiszi­plinären Bachelorst­udium Energie-, Mobilitäts- und Umweltmana­gement nicht nur, wie man Problemste­llungen aus den Bereichen Energie, Mobilität oder Umweltmana­gement erkennt und auf technische­r Ebene analysiert, sondern erarbeiten mit Blick auf Wirtschaft und Gesellscha­ft die entspreche­nden Lösungen.

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[ Fotolia/Julien Tromeur]

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