Nachhaltig mit Garantie
Zertifikate. Nachhaltige Geldanlagen sind gefragt. Mit Kapitalschutzzertifikaten können Anleger von dem Trend profitieren.
Die aktuellen Marktturbulenzen könnten einige Anleger von einem Börseninvestment abschrecken. Wobei sich kurzfristige Trends nur schwer einschätzen lassen. Langfristig zeichnet sich allerdings eine klare Entwicklung ab: Immer mehr Investoren suchen nach einer Möglichkeit, ihr Geld nachhaltig zu veranlagen. Viele Großanleger wie etwa Vorsorgeoder Pensionskassen richten ihre Veranlagung schon seit Jahren auf Nachhaltigkeit aus. Inzwischen kommen auch immer mehr Privatanleger auf den Geschmack. Allein in Österreich sind inzwischen mehr als zwölf Mrd. Euro in nachhaltige Investmentfonds und Mandate veranlagt. Noch vor zehn Jahren waren es 1,4 Mrd. Euro, wie aus den Statistiken des Forums Nachhaltige Geldanlage hervorgeht.
Immerhin kann man bei einer nachhaltigen Geldanlage seine Investmententscheidungen auch nach weiteren Kriterien als den bloßen Finanzkennzahlen ausrichten, meint My-Lihn Ngo, Leiterin des ESG Investment Risk bei BlueBay Asset Management. ESG steht für die drei grundlegenden Kriterien einer nachhaltigen Geldanlage: Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). So könnte man auch nach jenen Kriterien selektieren, die im Einklang mit den persönlichen Werten stünden. Ngo kritisiert den breiten Spielraum, den es bei der Definition und der Interpretation von Nachhaltigkeit gibt: „Das ist wenig hilfreich.“
Umso genauer muss man sich deshalb mit den einzelnen Strategien befassen. Meist setzten nachhaltige Investoren wie etwa Fonds- manager bei einer fest definierten Reihe an Ausschlusskriterien an, zu denen unter anderem Atomkraft oder Alkohol gehören. Doch selbst hier gibt es einen Spielraum. Denn manche Investoren drücken bei einem Umsatzanteil an Atomstrom von bis zu fünf Prozent noch ein Auge zu. Hinzu werden bei der Titelselektion Positivkriterien angewendet, erklärt Ngo. Bemüht sich beispielsweise ein Unternehmen innerhalb seiner Branche, besonders nachhaltig zu agieren, kommt es in die nähere Auswahl, auch wenn die Branche insgesamt nicht unbedingt nachhaltig agiert.
Inzwischen deckt die Palette der nachhaltigen Geldanlage ein breites Aktien- und Anleihespektrum ab. Auf Letzteres hat man sich bei Blue Bay spezialisiert. Doch auch mit Zertifikaten kann man einsteigen, wobei gleich zwei heimische Häuser Produkte anbieten, und das obendrein mit einer Kapitalgarantie.
Das Garantie-Zertifikat Europa Nachhaltigkeits Winner 90 Prozent der RCB (AT0000A1WCY8) basiert auf dem Nachhaltigkeitsindex Stoxx Europe ESG Leaders Select 30, einer europäischen Messlatte, die sich aus 30 nachhaltigen Aktien zusammensetzt. Zu den enthaltenen Werten zählen etwa der UK-Versicherer Aviva, der spanische Energiekonzern Iberdrola oder der französische Mobilfunker Orange. Zu Laufzeitende bietet das Zertifikat einen Kapitalschutz von 90 Prozent auf den Startwert von 162,88 Punkten. Dafür sind die Gewinnchancen nach oben gedeckelt. Bis zu einem Anstieg auf 228,03 Punkte ist man dabei, danach ist Schluss. Rückzahlungstag ist am 3. August 2022.
Die Erste Group bietet das Erste Group Ethik Performance Garant I (AT0000A1KB33) auf den Finvex Ethical & Efficient Europe 30 Price Index an. Dabei werden die Titel vom Finanzdienstleister Finvex ausgewählt. Dazu zählen die Schweizer Nestle,´ die niederländische KPN sowie Danone aus Frankreich. Zu Laufzeitende wird das Zertifikat zumindest mit 100 Prozent getilgt. Die Partizipation an der positiven Wertentwicklung des Basiswerts erfolgt bis zur Obergrenze von 100 Prozent. Fälligkeit ist am 30. März 2024.