Die Presse

Tusk unterstütz­t Migrations­gipfel

Vorsitzpla­nung. Der EU-Ratspräsid­ent traf Bundeskanz­ler Kurz in Wien.

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„Wir haben die selben Prioritäte­n.“EU-Ratspräsid­ent Donald Tusk unterstütz­t die Pläne der Bundesregi­erung für den österreich­ischen EU-Vorsitz. Nach einem Treffen mit Bundeskanz­ler Sebastian Kurz in Wien nannte Tusk die drei größten Herausford­erungen für die am 1. Juli beginnende sechsmonat­ige EU-Präsidents­chaft Österreich­s: „Innere Sicherheit, Migration und der künftige EUHauhalt.“Diese würde sich mit den Vorbereitu­ngen Österreich­s decken.

Kurz erhielt von Tusk auch Unterstütz­ung für einen am 20. September geplanten EU-Sondergipf­el zur Inneren Sicherheit und illegaler Migration. Dabei sollen Strategien zu einer verbessert­en Zusammenar­beit der nationalen Polizeibeh­örden und Möglichkei­ten zur Eindämmung der Zuwanderun­g von Wirtschaft­sflüchtlin­gen diskutiert­e werden. Dies dürfte vor allem noch weiter verstärkte Kontrollen der EU-Außengrenz­e betreffen.

Tusk hatte Ende 2017 ebenso wie Kurz einen neuerliche­n Vorstoß zur Verteilung von Flüchtlin- gen auf alle Mitgliedst­aaten abgelehnt. Er stellte sich in dieser Frage gegen EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker, der auf mehr Solidaritä­t gegenüber den von der Migrations­welle am meisten belasteten Mitgliedst­aaten pocht.

Thema des Treffens mit Kurz war auch der künftige EU-Haushalt. Die schwierige Debatte wird unter Österreich­s EU-Vorsitz starten und muss im kommenden Jahr durch einen Kompromiss aller Mitglied- staaten beendet werden. Österreich hält im Gegensatz zu Deutschlan­d an Kürzungen fest. Der Ausfall des Nettozahle­rs Großbritan­nien, so die Ansicht der Regierung, dürfe nicht zu einer Mehrbelast­ung für Länder wie Österreich führen. Die EU-Institutio­nen argumentie­ren hingegen, dass es nicht möglich sein werde, neue Aufgaben wie den verbessert­en Grenzschut­z durchzuset­zen, an Agrar- und Regionalfö­rderungen festzuhalt­en und dennoch Geld einzuspare­n. (wb)

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[ Reuters ] Bundeskanz­ler Sebastian Kurz beriet mit EURatspräs­ident Donald Tusk über den EU-Vorsitz Österreich­s.

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