Sozialwirtschaft: Warnstreiks stehen bevor
Laut Gewerkschaft sind hunderte Betriebe betroffen.
Nach dem Scheitern der fünften KV-Verhandlungsrunde in der österreichischen Sozialwirtschaft kündigte die Gewerkschaft Warnstreiks an. Die Arbeitnehmerseite monierte am Dienstag, die Arbeitgeber seien auf die zentralen Forderungen nach einer „fairen Lohn- und Gehaltserhöhung“, einer Besserstellung für Pflegeberufe und einer Arbeitszeitverkürzung nicht eingegangen.
Die Warnstreiks sollen am Donnerstag und Freitag „in hunderten Betrieben in ganz Österreich“durchgeführt werden, gaben die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPAdjp) und die Gewerkschaft vida am Dienstag bekannt. Auch 15 Verhandlungsstunden in der Nacht auf Dienstag hätten kein Ergebnis gebracht.
„Besonders enttäuschend für uns ist, dass die Arbeitgeber nach wie vor nicht bereit sind, in Sachen Arbeitszeitverkürzung ein Angebot zu machen“, sagte der Verhandlungsleiter der GPA-djp, Reinhard Bödenauer, laut einer Aussendung.
Auf Arbeitgeberseite sah man den Hauptgrund für das – zumindest vorläufige – Scheitern der Verhandlungen in einer „überzogenen Erwartungshaltung“auf Arbeitnehmerseite. Die Arbeitgeberseite habe sich bis an die Grenze des irgendwie Vertretbaren bewegt, sagte der Verhandlungsführer der Sozialwirtschaft Österreich, Walter Marschitz. SWÖ-Vorsitzender Erich Fenninger kritisiert, dass die Arbeitszeitverkürzung zur „Fahnenfrage“gemacht werde. Denn die Branche habe weder maßgebliche technologische Produktivitätsfortschritte noch Gewinne zu verzeichnen und leide ohnehin schon unter Fachkräftemangel. (APA)