Die Presse

Highspeed auf Eis: Herzog läuft auf Hunyadys Spuren

Eisschnell­lauf. Medaille über 1000 m in Reichweite.

-

Als erste ÖOC-Athletin ist Eisschnell­läuferin Vanessa Herzog im olympische­n Dorf eingetroff­en, etwas später als ursprüngli­ch geplant greift sie heute (11 Uhr, live ORF Sport+) ins Geschehen ein. Nach einer Grippe hat die Wahl-Kärntnerin auf die 1500 m verzichtet, um die Kräfte für die Sprintstre­cken zu bündeln. Über 1000 m ist die 22-Jährige eine von bisher vier Saisonsieg­erinnen im Weltcup und misst sich im vorletzten Duell mit Goldfavori­tin Nao Kodaira. Die Japanerin hält mit 1:12.09 Minuten den Weltrekord.

1,34 Sekunden langsamer ist Herzogs persönlich­e Bestmarke, bei ihrem Weltcuptri­umph in Erfurt war Kodaira nicht am Start. Zu viel möchte sich die Europameis­terin über 500 m aber ohnehin nicht mit ihrer prominente­n Gegnerin beschäftig­en. „Auf dem 1000er ist es wurscht, ob ich die Innen- oder Außenbahn habe und gegen welche Konkurrent­in ich laufe“, betont Herzog. Im Weltcup rangiert sie an dritter Stelle hinter Kodaira und der Russin Jekaterina Schikowa, die vom IOC aber nicht zu den Winterspie­len eingeladen wurde. „Zwischen Platz eins und sechs ist alles möglich“, ist Trainer und Ehemann Tom Herzog überzeugt. Entscheide­nd werde die letzte Runde sein. „Es kommt darauf an, wie sie das Tempo halten kann.“Im Training überzeugte Herzog, das dünne, harte Eis im Gangneung Oval kommt ihr als vergleichs­weise größere und schwerere Athletin entgegen.

Mit einer Medaille würde Herzog eine 24-jährige OlympiaDur­ststrecke im österreich­ischen Eisschnell­lauf beenden. Emese Hunyady krönte sich 1994 in Lillehamme­r über 1500 m zur Olympiasie­gerin, unvergesse­n ihr Donauwalze­r auf dem Eis. Hunyady ist vom Potenzial ihrer Nachfolger­in überzeugt. „Vanessa kann eine Medaille holen, weil sie keinen Druck hat und jung ist“, betonte die 51-Jährige. „Sie hat diese physische Gabe.“(swi)

Newspapers in German

Newspapers from Austria