Die Presse

Nur der Titel in der Königsklas­se zählt

Champions League. Im Achtelfina­le kommt es zum Schlager Real Madrid gegen Paris St. Germain. Dem Titelverte­idiger kann nur der neuerliche Triumph die Saison retten, die PSG-Besitzer wollen ihre Millionent­ransfers belohnt sehen.

-

Gerade rechtzeiti­g hat Cristiano Ronaldo zu Form gefunden. Sieben Tore hat der Superstar von Real Madrid in den letzten vier Spielen erzielt, beim 5:2-Erfolg gegen Real Sociedad am Wochenende traf er dreimal, und hat damit seine Torquote aus seinen voran gegangenen 15 Ligaeinsät­zen fast verdoppelt. Ein Ronaldo in Spielund Torlaune ist es auch, was die Königliche­n heute (20.45 Uhr, live ORF eins, ZDF, Sky) im Achtelfina­lHinspiel gegen Paris St. Germain dringend benötigen. In der Champions League kann, ja muss Real Schadensbe­grenzung für eine bislang mehr als enttäusche­nde Meistersch­aft betreiben. „Diese Begegnung kann eine ganze Saison prägen“, erklärte Ronaldo.

Nach zuletzt vier Spielen ohne Niederlage ist die Kritik an Trainer Zinedine Zidane zwar etwas leiser geworden, 17 Punkte Rückstand (bei einem Spiel weniger) auf Erzrivalen FC Barcelona an der Tabellensp­itze aber lassen keinen Zweifel daran, dass der spanische Rekordmeis­ter den eigenen Ansprüchen weit hinterher hinkt. Zidane weiß, dass sein Schicksal unmittelba­r an den Ausgang des Duells mit PSG geknüpft ist. „Das ist klar“, sagte der Franzose. Die Latte hat er sich mit dem Ligagewinn und der historisch­en Titelverte­idigung in der Champions League im Vorjahr selbst sehr hoch gelegt.

Dass im verrückten Transferso­mmer der internatio­nal unbekannte spanische Linksverte­idiger Theo Hernandez, der für 30 Millionen Euro von Atletico Madrid kam, der teuerste Neuzugang im Kader von Real Madrid war, wurde Zidane im Saisonverl­auf angesichts mangelnder Kaderdicht­e zum Verhängnis. Denn gestandene Spieler wie Alvaro Morata (66 Mio. Euro zu Chelsea) oder James Rodriguez (Leihe zu Bayern) verließen den Klub, Talent Hernandez, 19, sitzt zumeist auf der Bank. Der heutige Gegner aus Paris hat hingegen bekannterm­aßen kräftig eingekauft. „In komplizier­ten Momenten ist Real immer wieder da. Wir werden alles tun, um die Champions League zu gewinnen“, predigte der Real-Coach vor dem Kräftemess­en mit dem 400 Millionen Euro teurem PSG-Sturmtrio Neymar, Cavani und Mbappe.´ Nach dem Brasiliane­r Neymar soll Reals Klubführun­g bereits die Fühler ausgestrec­kt haben, dessen Landsmann Marcelo befeuerte in einem Interview die Gerüchte: „Ich denke, dass Neymar eines Tages bei Real Madrid spielen wird.“

Noch aber geht Neymar für PSG auf Torjagd und liegt in der französisc­hen Liga auf Meisterkur­s. Der einzige Titel, der die Klubeigent­ümer aus Katar zufrieden stellen kann, ist aber der erstmalige Gewinn der Champions League. Bislang war das Viertelfin­ale das Höchste der Gefühle, im Vorjahr verspielte die Mannschaft von Unai Emery im Achtelfina­le gar einen 4:0-Vorsprung gegen Barcelona. „Es braucht psychische Stärke. Das ist ohne Zweifel das, woran es uns gemangelt hat“, ist Mittelfeld­spieler Adrien Rabiot überzeugt.

In der zweiten Partie des Abends treffen der FC Porto und Liverpool aufeinande­r. (swi)

 ?? [ Reuters ] ??
[ Reuters ]

Newspapers in German

Newspapers from Austria