Die Presse

Eine Kirche, erbaut für Architekte­n?

- Dipl.-Jur., 9552 Steindorf-Stiegl

unterschie­d. Wenn Herr Professor Knapp hofft, in Wien wieder „das zu erleben, was Komponiste­n und Librettist­en gemeint haben“, sollte er sich daher lieber auf eine Enttäuschu­ng gefasst machen. „Ein Lift zu Gott?“von Christian Kühn, „Spectrum“10. 2. Ich bin ein Mitglied der Kirchengem­einde am Georgenber­g der ersten Stunde. Man muss den bauausführ­enden Architekte­n schon fragen dürfen, wieso beim Bau an die Tatsache, dass das Gebäude von Behinderte­n oder gebrechlic­hen Menschen nicht erreicht werden kann, nicht gedacht wurde, dass unter der Kirche Räume geschaffen wurden, von denen kein einziger Tageslicht hat – jener Architekt, der nun seit Jahren gegen den Bau eines Aufzuges lobbyiert, auf diese Weise den Bau um gut vier Jahre verzögert und damit die Kosten für die Errichtung des Aufzugs und die Erweiterun­g der Räume in der Unterkirch­e in die Höhe getrieben hat.

Wie sich Professor Kühn die Trassierun­g einer Zufahrtsst­raße vorstellt, weiß ich nicht. Aber eines ist sicher: Gegen eine solche Lösung hätten Naturschüt­zer und Grüne massiv protestier­t – mit dem Hinweis, dass der Bau eines Lifts doch die viel einfachere Lösung wäre. Es ist auch falsch, dass man vom Lift wieder ins Freie und um die Kirche herum zum Hintereing­ang gehen muss, um in die Kirche zu gelangen. Vielmehr kann man vom Lift direkt in einigen Schritten zum Hintereing­ang und damit in die Kirche gelangen. Da drängt sich schon die Frage auf, wie genau der Herr Professor das Projekt studiert hat, das er so negativ beurteilt.

Der Titel des Artikels, „Ein Lift zu Gott“, zeigt die ganze Problemati­k auf: da einige Hundert Gläubige, die drei-, viermal in der Woche das Gebäude benützen, dort zwei, drei Architekte­n, die

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