Kim Jong-un empfängt Südkoreaner
Delegation aus dem Süden trifft erstmals den Machthaber aus dem Norden.
Ein Gespräch und ein gemeinsames Abendessen – das stand am Montag auf dem Besuchsprogramm einer spektakulären Mission in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang: Eine hochrangige südkoreanische Regierungsdelegation ist in das Nachbarland gereist, um mit Machthaber Kim Jong-un zu reden. Es war das erste Mal, dass südkoreanische Regierungsvertreter mit dem seit 2011 im Amt befindlichen Kim zusammentrafen.
Ziel der Reise ist nach südkoreanischen Angaben, internationale Gespräche mit den USA über das Atom- und Raketenprogramm des Nordens in Gang zu bringen. Angeführt wird die zehnköpfige Delegation vom Sicherheitsberater des Präsidenten, Chung Eui-yong, und dem Chef des Geheimdiensts. Auf Wunsch des südkoreanischen Präsidenten Moon soll Kim der Vorschlag unterbreitet werden, die koreanische Halbinsel atomwaffenfrei zu machen.
Für Dienstag ist ein weiteres Treffen geplant. Sowohl Nordkorea als auch die USA haben ihre grundsätzliche Bereitschaft zu Verhandlungen bekundet. US-Präsident Donald Trump verlangt jedoch zunächst eine nukleare Abrüstung des Nordens. Die Führung in Pjöngjang lehnt Vorbedingungen für Gespräche ab. Zugleich kritisiert sie die geplanten jährlichen Militärmanöver der USA und Südkoreas.
Die Olympischen Spiele im südkoreanischen Pyeongchang im Februar haben zu einer Entspannung in den Beziehungen zwischen den beiden verfeindeten koreanischen Staaten geführt. Ranghohe Delegationen aus dem Norden besuchten Südkorea, Kim lud den südkoreanischen Präsidenten ein. Experten meinen, dass nun rasch weitere Fortschritte erzielt werden müssten, damit die Entspannung andauert. (ag)