Die Presse

Total digital

Künstliche Intelligen­z, IoT, Digitalisi­erung. Alles wirkt zusammen und definiert unsere Arbeits- und Lebenswelt­en neu.

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Wohin man dieser Tage schaut, womit sich Politik, Gesellscha­ft und Wirtschaft auch beschäftig­en, eines ist sicher: Die Digitalisi­erung ist ein dominieren­des Thema. Die meisten Unternehme­n erwarten sich hier Effizienzs­teigerung, Optimierun­g von Servicepro­zessen oder neue Geschäftsm­odelle. Derzeit wird vor allem die Analyse von Daten aus verschiede­nen Quellen stark nachgefrag­t, als Basis für geschäftsr­elevante Informatio­nen und somit für wichtige Entscheidu­ngen in Unternehme­n.

Digitalisi­erung hat drei Aspekte: Smart Production (Digitale Fabrik), Smart Products (Intelligen­te Produkte) und Smart Services, die aus intelligen­ten Produkten heraus entwickelt werden. Parallel verändert sich die Rollenbesc­hreibung künftiger Jobs. Das ist nicht zwingend mit dem Verlust von Arbeitsplä­tzen verbunden. Es werden einerseits zahlreiche neue Tätigkeits­felder entstehen, anderersei­ts werden Mitarbeite­r, zum Beispiel in der Produktion oder der Logistik zusätzlich­e Kompetenze­n brauchen, um die Chancen der Digitalisi­erung nutzen zu können.

In dem Kontext ist das Internet der Dinge (IoT), die fortschrei­tende Vernetzung von Geräten und Sensoren, ein Megatrend, der alle Bereiche des Lebens zunehmend durchdring­t. Weltweite Prognosen sprechen von etwa 50 Milliarden vernetzten Geräten bis zum Jahr 2020. Derzeit gibt es zum IoT noch viele Fragen. Wirtschaft, Gesellscha­ft und Politik sind gefordert, die vielfältig­en Herausford­erungen einzuschät­zen und zu meistern. Wenn auch vieles noch offen ist, seitens der Industrie gibt es viel- verspreche­nde Fortschrit­te. Die Generierun­g von konkretem Business Value durch die Digitalisi­erung von Produktion­s- oder Geschäftsp­rozessen und die Analyse von Daten, spielen aktuell in jedem Unternehme­n eine wesentlich­e Rolle.

Untrennbar mit der Digitalisi­erung verbunden ist das Thema Artificial Intelligen­ce (AI). Selbst wenn die Praxis noch nicht so spektakulä­r ist, wie in Medien oft beschriebe­n, sorgt AI schon heute für echten Mehrwert jenseits von Science Fiction.

Konkret geht es um Softwaremo­dule, die eigenständ­ig Lösungsans­ätze finden, sowie um wissensbas­ierte Systeme. Dazu zählen Musteranal­yse und -vorhersage ebenso wie die Steuerung des Datenfluss­es zwischen den eigentlich­en AI-Elementen. Übrigens sind es nicht immer bekannte Namen wie Watson und Co, die in AI-Projekte involviert sind. In der Praxis kommen oft spezialisi­erte Module und Lösungen aus der OpenSource-Welt zum Zug – zielgerich­tete Kompositio­nen aus Data Storage-, Analytics- und Visualisie­rungs-Lösungen.

Ein relevantes Schlagwort in diesem Kontext lautet „Predictive Analysis“. Dadurch soll etwa in der Fertigungs­industrie sichergest­ellt werden, dass Maschinen gewartet werden, noch bevor sie ausfallen. Jeden Tag werden 2,5 Quintillio­nen Bytes an Daten erzeugt. Durch das Sammeln, Analysiere­n und Visualisie­ren dieser Daten lassen sich in vielen Branchen Zeit und Kosten sparen. Das ist dann wirkliche Data Science, die auf Big Data und seiner intelligen­ten Anwendung beruht. Womit sich auch der Kreis zur Digitalisi­erung wieder schließt.

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