Die Presse

Kaiser Peter

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K aiser sein ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Nicht nur, dass man sich neuerdings als Kaiser in Österreich Wahlen stellen muss. Nein, selbst wenn man diese dann wie nun in Kärnten klar gewinnt, darf man als Kaiser nicht absolut regieren.

Man denke nur daran, Kaiser Franz Joseph hätte sich seinerzeit einen Koalitions­partner suchen müssen. Und dabei nur die Auswahl zwischen Gernot Darmann, Christian Benger und Gerhard Köfer gehabt. „Mir bleibt doch gar nichts erspart auf dieser Welt!“, hätte der Kaiser wohl seufzend gesagt. Und wäre ins Exil gegangen.

Auch Kaiser Peter hat es in Kärnten nicht leicht. Es gäbe zwar in seiner Nähe ein Schloss am Wörthersee, aber das gehört dem politische­n Gegner, den Schwarzen. Zumindest soll ein gewisser Roy Black dort gewohnt haben. Und auch wenn es scheint, als liege dem Kaiser die Welt zu Füßen, ist am Ende nur Minimundus in Gehweite. Zu allem Überdruss muss sich der Kaiser nach dem Ausscheide­n von Rolf Holub auch noch einen neuen Hofnarren suchen.

Sicher, in Wien hätte man es als Kaiser leichter. Da stünden ihm die Hofburg, das Schloss Schönbrunn und sogar ein Büro in der Löwelstraß­e offen. Dort soll aber momentan noch eine Prinzessin hausen, die dem Kaiser rät, unbedingt in Kärnten zu bleiben. Denn dort sei es doch eigentlich viel schöner als in Wien. (aich)

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