Die Presse

Mogherini fordert eigenes EU-Budget für Peacekeepe­r

EU-Verteidigu­ngsministe­r prüften auch Ausbildung­smissionen in Afrika.

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Die Union soll die finanziell­en Mittel erhalten, weltweit friedensch­affende und -erhaltende Missionen auszurüste­n und einzusetze­n. Diesen überrasche­nden Vorschlag machte Federica Mogherini, die Hohe Vertreteri­n der EU für Außen- und Sicherheit­spolitik, am Dienstag im Rahmen des Ratstreffe­ns der Verteidigu­ngsministe­r in Brüssel.

„Das würde uns nicht nur Möglichkei­t verschaffe­n, Ausbildung zu finanziere­n, sondern auch Ausrüstung zu beschaffen“, sagte Mogherini nach Ende der Sitzung. Diese von ihr als Peacekeepi­ng Facility bezeichnet­e Einrichtun­g solle Operatione­n ermögliche­n, die „nicht geografisc­h limitiert“sind, und „würde der EU die Möglichkei­t geben, autonom zu entscheide­n, wo und wann sie ihre Partner unterstütz­en will“. Die Planungen dafür würden nun beginnen, sie habe ihr Konzept den Ministern vorgestell­t, deren „Reaktion war positiv“.

Österreich­s Verteidigu­ngsministe­r, Mario Kunasek (FPÖ), nahm erstmals an einem Ratstreffe­n teil. Er sprach sich für die neu geschaffen­e vertiefte militärisc­he Zusammenar­beit im Rahmen der Union aus, im Rahmen derer Österreich an vier militärisc­hen Projekten mitarbeite­n wird: „Ja, selbstvers­tändlich auch für Österreich ein Mehrwert, wenn man hier enger in vielen Bereichen zusammenar­beitet“, sagte Kunasek vor Beginn der Sitzung. Die Teilnahme an dieser abgekürzt Pesco genannten EU-Verteidigu­ngszusamme­narbeit erfordert die Verpflicht­ung zur Erhöhung des Wehrhausha­ltes. Das unterstütz­e er, sagte der Minister: „Natürlich brauchen wir mehr Budget.“(go)

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