Wrack des U-Flugzeugträgers Lexington entdeckt
Geschichte. 1942 wurde das Schiff als erster großer Träger der US Navy in der Schlacht in der Korallensee vor Australien versenkt. Dennoch wurden die Japaner damals gestoppt. Als Finder darf sich nun Microsoft-Gründer Paul Allen rühmen.
Fast 76 Jahre war der Flugzeugträger USS Lexington – der erste große Träger, den die USA im Zweiten Weltkrieg verloren hat – verschollen. Er war im Mai 1942 in der Schlacht in der Korallensee, einem Nebenmeer des Pazifiks zwischen Australien, Papua-Neuguinea und den Salomonen, gesunken. 216 der etwa 2900 Crewmitglieder starben; jenes Foto, das zeigt, wie sich Hunderte Menschen von dem rauchenden Schiff abseilen, ist Legende.
Nun hat ein Team des US-Milliardärs und Microsoft-Gründers Paul Allen das Wrack in 3000 Meter Tiefe 800 Kilometer vor Queensland gefunden. Bilder zeigen, dass das Wrack (die 270 Meter Länge war für 80 Flieger ausgelegt) gut erhalten ist, indes es in drei Teile zerbrochen ist. Man sieht Aufbauten, Flak, das Flugdeck und Flugzeuge. Auf einer Grumman Wildcat prangt das Staffelemblem „Felix the Cat“, was die Maschine als Teil der noch existenten 31. Kampfstaffel Tomcatters ausweist, sowie vier aufgemalte japanische Kriegsflaggen, was vier Abschüsse bedeutet.
Gefunden hat die Lexington die Petrel, ein Spezialschiff, das Allen gehört und in Tiefen bis 6000 Meter aufklären kann. Allen soll mehr als 21 Milliarden Dollar besitzen. 2017 fand die Petrel das Wrack des Kreuzers USS Indianapolis, der 1945 von einem japanischen U-Boot torpediert worden war, nachdem er Teile für die Atombombe Little Boy transportiert hatte; im selben Jahr fand die Petrel Wracks japanischer Kriegsschiffe vor den Philippinen.
Die Schlacht im Korallenmeer hatte sich entwickelt, als eine japa- nische Invasionsflotte um Neuguinea herum fahren und bei Port Moresby vis-`a-vis Australiens eine Basis schaffen wollte, um den Kontinent zu bedrohen. Die Flotte um zwei Träger wurde von einer USaustralischen Flotte um Lexington und Yorktown gestellt. Es kam zur ersten See-Luft-Schlacht, bei der einander Schiffe der Gegner gar nicht zu Gesicht bekamen und die Alliierten ein hohes Risiko eingingen: Die zwei Träger stellten die Hälfte der großen US-Carriers im Pazifik dar, während Japan dabei seinerzeit mehrfach überlegen war.
Die Japaner verloren im Wesentlichen nur den leichten Träger Shoh¯o¯ und einen Zerstörer, während die Yorktown schwer beschädigt wurde und vorerst außer Gefecht war. Letztlich bliesen die Japaner trotz des Unentschiedens die Landung ab, wurden also erstmals gestoppt und verhielten sich künftig vorsichtiger. (bark/wg)