Die Presse

Caritas warnt vor Demontage des Sozialstaa­ts

Bei Arbeitslos­en und bei der Notstandsh­ilfe solle nicht gekürzt werden.

-

Angesichts der von der Regierung angekündig­ten Sparmaßnah­men im Sozialbere­ich warnt die Caritas „eindringli­ch vor einer schrittwei­sen Demontage des Sozialstaa­tes“. In einer gemeinsame­n Erklärung bezeichnen die neun diözesanen Caritas-Direktoren die geplanten Kürzungen als „zutiefst besorgnise­rregend“.

Die Kürzungen bei älteren und langzeitar­beitslosen Menschen, aber auch die Ankündigun­gen, die Notstandsh­ilfe abschaffen und die Mindestsic­herung für die Schwächste­n kürzen zu wollen, „könnten den sozialen Frieden in unserem Land nachhaltig gefährden“, warnen die Caritas-Direktoren. Ihr dringender Appell an die Bundesregi­erung lautet: „Der Druck auf jene, die heute bereits am stärksten von Armut betroffen sind, darf in Zukunft nicht noch weiter steigen. Teurer als bei armutsbetr­offenen Menschen kann man nicht sparen.“

„Ökonomisch widersinni­g“

Von den Kürzungen des AMSBudgets wären nicht nur die Aktion 20.000 für Menschen ab dem 50. Lebensjahr, sondern auch Programme für Langzeitar­beitslose, für Jugendlich­e und Unterstütz­ungen im Bereich der Integratio­n von Geflüchtet­en betroffen. „Diese Kürzungen sind menschlich bedenklich, gesellscha­ftlich gefährlich und ökonomisch widersinni­g.“

Die Caritas erwartet „so viel Verantwort­ungsbewuss­tsein, dass die angekündig­ten Sparmaßnah­men auf ihre soziale Verträglic­hkeit geprüft und zurückgeno­mmen werden. Wir warnen vor einem Anstieg von Alters- und Kinderarmu­t in Österreich.“(APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria