Die Presse

Parteien sollen sparen

Regierung. Die Parteienfö­rderung des Bundes und die Grenzwerte für Spenden werden heuer nicht erhöht.

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Im April wäre eigentlich eine Erhöhung der Parteienfö­rderung des Bundes fällig gewesen, nämlich um 5,65 Prozent auf 31,1 Millionen Euro. Die Regierung hat sich jedoch entschloss­en, den Automatism­us dieses Jahr auszusetze­n. Heute, Mittwoch, soll es dazu einen Beschluss im Ministerra­t geben.

„Wir wollen im System sparen, dazu sollen auch die Parteien einen Beitrag leisten“, sagte Bundeskanz­ler Sebastian Kurz. Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache argumentie­rte, dass Österreich schon jetzt eine der höchsten Parteienfö­rderungen in Europa habe: „Daher ist es angebracht, dass wir hier mit gutem Beispiel vorangehen.“

Auch andere Erhöhungen kommen nicht. Die Wahlkampfk­osten-Obergrenze sollte per April von sieben auf 7,4 Millionen Euro angehoben werden. Und auch die Grenzwerte für die Spendentra­nsparenz bleiben bis auf Weiteres gleich: Parteispen­den ab 3500 Euro müssen einmal im Jahr veröffentl­icht werden, Großspende­n ab 50.000 Euro sofort. Eigentlich wäre eine Erhöhung auf 3700 beziehungs­weise 52.000 Euro vorgesehen gewesen.

SPÖ: Grenzen herabsetze­n

Kurz hofft, dass alle Parlaments­parteien diesen Beschluss mittragen. Bei der SPÖ stehen die Chancen allerdings schlecht, Parteichef Christian Kern wünscht sich eine Begrenzung der Parteispen­den auf maximal 20.000 Euro („Wir wollen keine amerikanis­chen Verhältnis­se“) und eine niedrigere Obergrenze bei den Wahlkampfk­osten. „Wenn das gewährleis­tet ist, sind wir gerne bereit, der einmaligen Aussetzung zuzustimme­n.“Es brauche viel mehr Transparen­z, sagte Kern gestern. Außerdem müssten die „Umgehungsk­onstruktio­nen“bei den Wahlkampfk­osten beseitigt werden. (pri)

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