Baby starb an Schütteltrauma: Eltern vor Gericht
Der angeklagte Vater des Mädchens bekannte sich vor Gericht teilschuldig.
Am Landesgericht Korneuburg musste sich am Dienstag ein 29-jähriger Mann verantworten, der im Vorjahr seiner drei Monate alten Tochter ein Schütteltrauma zugefügt hatte, an dessen Folge das Baby starb. Auch die Kindesmutter (28), die ihrem Partner das Kind zur Pflege überlassen hatte, obwohl gegen ihn ein aufrechtes Kontaktverbot zum Kind bestand, stand wegen Vernachlässigung einer unmündigen Person vor Gericht.
Laut Anklage hatte der Mann das Baby erstmals in der Nacht auf den 1. Juli 2017 derartig heftig geschüttelt, dass es ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Tags darauf litt das Baby unter Erbrechen, die Mutter brachte das Kind zwar ins Spital, die Ursache für das ständige Erbrechen blieb im Spital unerkannt. In der Nacht auf den 15. Juli übernahm der Angeklagte erneut die Betreuung des Kindes und schüttelte das Mädchen so heftig, dass es in den Morgenstunden einen Kreislaufstillstand erlitt und drei Tage später im Wiener SMZ Ost verstarb.
Der 29-Jährige bekannte sich teilschuldig und gab zu, sein Kind getötet zu haben, bestritt aber den ersten Vorfall Anfang Juli. Er habe die Nerven verloren, aber ohne Vorsatz gehandelt, meinte sein Verteidiger. Der Angeklagte hätte das Kind gar nicht beaufsichtigen dürfen: Weil er 2015 dem gemeinsamen Sohn beim Wickeln den Oberschenkel gebrochen hatte, hat das Jugendamt ihm den Kontakt zu den Kindern untersagt. Urteile gegen die Eltern standen am Dienstagnachmittag noch aus. (APA)