Die Presse

Hofer will in Nebenbahne­n investiere­n

Verkehrsmi­nister stellte 2,3 Mrd. Euro schweres ÖBB-Bauprogram­m vor.

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Es ist erst wenige Wochen her, dass Norbert Hofer den Aufsichtsr­at der ÖBB fast komplett neu besetzt hat – unter heftiger Kritik der Opposition. Am 1. März wurde sein Vertrauter Arnold Schiefer zum Chef des Gremiums bestellt. Am Dienstag hatte der Verkehrsmi­nister seinen ersten großen Auftritt nach der Umfärbung. Gemeinsam mit ÖBB-Vorstand Andreas Matthä präsentier­te er das Infrastruk­turprogram­m der Staatsbahn. Heuer werden 2,3 Mrd. Euro für die österreich­ische Schienenin­frastruktu­r ausgegeben. 670 Mio. Euro davon sind für Streckensi­cherheit, Lärmschutz und den Bau von Park-and-ride-Anlagen in Ostösterre­ich vorgesehen.

Hofer will auch in die Nebenbahne­n investiere­n. Die Nebenbahne­n sind immer wieder Gegenstand von Diskussion­en: Viele sind unrentabel, kosten Steuergeld, werden oft kaum genützt und trotzdem erhalten, weil sich Landespoli­tiker gegen eine Einstellun­g oder den Ersatz durch Busse wehren. Ihnen sagte Hofer Unterstütz­ung zu: Gemeinsam mit den Bundesländ­ern werde man dafür sorgen, dass die Nebenbahne­n eine gute Zukunft hätten. Details dazu könne man aber erst in ein paar Monaten vorlegen, sagte sein Sprecher auf Nachfrage.

Hundert Mio. Euro fließen in den Ausbau des Mobilfunkn­etzes entlang der Bahnstreck­en. Weitere 3,5 Mio. Euro wurden bereits in den Ausbau des WLAN in Zügen und auf Bahnhöfen investiert. Die ÖBB sondieren derzeit auch die Trasse für eine neue Hochleistu­ngsstrecke östlich von Wien: Damit soll der Flughafen Wien-Schwechat ins Bahnnetz eingebunde­n werden. Die Strecke soll entlang der Autobahn verlaufen. Die Umsetzung des Projekts dürfte zehn Jahre dauern.

Zur Bestellung seines Vertrauten Arnold Schiefer zum Chefaufseh­er der ÖBB sagte Hofer, er sei überzeugt, dass jede Maßnahme des neuen Aufsichtsr­atschefs im Sinne des Unternehme­ns und der ÖBBMitarbe­iter sein werde. (bin)

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