Die Presse

Attacke eines Spekulante­n auf ProSiebenS­at.1

Medienkonz­ern stürzte nach kritischer Studie ab.

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A m Dienstag gab es vor allem in Europa durchwegs gut gelaunte Anleger. Die Wall Street eröffnete indes leicht im Minus, aber das konnte sich im Handelsver­lauf auch noch ändern.

Ein negativer Ausreißer war in Deutschlan­d ProSiebenS­at.1. Die Attacke eines Leerverkäu­fers brachte das Papier gehörig ins Schleudern. Es war die kritische Studie von Viceroy, einem Spekulante­n auf fallende Aktienkurs­e. Der deutsche TV-Konzern sei ein „Kartenhaus“, überschrie­b das Analysehau­s Viceroy Research Group sein 37-seitiges Urteil über ProSieben in Anspielung auf die US-Fernsehser­ie „House of Cards“. Die Aktie sei nur ein Viertel des aktuellen Kurses wert, ProSieben brauche angesichts seiner Probleme eine Kapitalerh­öhung oder müsse die Dividende streichen.

Die Aktie brach nach Veröffentl­ichung der Studie binnen Minuten um bis zu acht Prozent ein. Das Unternehme­n wehrte sich gegen die Vorwürfe: Diese seien Teil einer Short-Seller-Attacke, seien „unbegründe­t und verzerren die Realität“. Allerdings fliegt ProSieben auch aus dem DAX. Ersetzt wird der Medienkonz­ern durch die ehemalige BayerTocht­er Covestro, die zweieinhal­b Jahre nach ihrem Börsengang schon in die erste deutsche Börsenliga aufsteigt. Covestro-Aktien kletterten in Folge um bis zu 4,6 Prozent und gehörten zu den größten Gewinnern im Nebenwerte­index MDAX.

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