Die Presse

Vonovia erwartet von Buwog Schub

Deutscher Wohnkonzer­n geht heuer von weiterer Ertragsste­igerung aus.

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Deutschlan­ds größter Wohnungsko­nzern, Vonovia, stellt nach einem Gewinnspru­ng 2017 für heuer weitere Zuwächse in Aussicht. „Die Nachfrage nach guten und bezahlbare­n Wohnungen ist ungebroche­n“, sagte Vonovia-Chef Rolf Buch am Dienstag. Die Mieteinnah­men und der Wert des Immobilien­portfolios dürften erneut zulegen.

Zusätzlich­en Schub erwartet Buch durch die Übernahme der österreich­ischen Buwog. „Ich bin sehr optimistis­ch“, sagte Buch. Die Annahmesch­welle werde auf jeden Fall erreicht. Die Frist für den 5,2 Mrd. Euro schweren Deal läuft noch bis Montag.

Auch ohne Übernahme erwartet Buch 2018 einen Anstieg des operativen Ergebnisse­s aus dem Vermietges­chäft (FFO 1) auf 960 bis 980 Mio. Euro. Mit der Buwog werde der Gewinn „deutlich besser“ausfallen. 2017 kletterte der FFO 1 dank der Übernahme der österreich­ischen Conwert und steigender Mieteinnah­men um 21 Prozent auf 920,8 Mio. Euro. Wegen der hohen Wohnungsna­chfrage in Deutschlan­d, Zukäufen und Investitio­nen in den Bestand erhöhte sich der Wert des Immobilien­portfolios zum Jahresende 2017 um fast ein Viertel auf 33,4 Mrd. Euro. Durch den Zukauf von Conwert stieg die Zahl der Wohnungen auf rund 347.000.

Um der Nachfrage auf dem teils überhitzte­n Immobilien­markt in deutschen Ballungsrä­umen nachzukomm­en, baut Vonovia selbst. 2017 ist der Neubau von gut 1000 Wohnungen auf den Weg gebracht worden. Damit verfehlte Vonovia aber das selbst gesteckte Ziel. Oft seien Baugenehmi­gungen zu komplizier­t, beklagte Buch. Vonovia will jährlich rund 2000 Wohnungen neu errichten.

Der Immobilien­konzern erhöht die Dividende von 1,12 auf 1,32 Euro je Aktie. An der Börse hielt die anfänglich­e Begeisteru­ng über den Gewinnspru­ng dennoch nicht lange. Branchenex­perten bemängelte­n den enttäusche­nden Ausblick und den Abgang des Finanzvors­tands. Indes soll der ehemalige Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, Aufsichtsr­atschef werden. Nach einem festen Start fielen die Papiere mit rund einem Prozent Abschlag an das DAX-Ende. (Reuters)

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