Stoppt den Krieg gegen die Raucher!
Soll das Auf-eineZigarette-Gehen von der Arbeitszeit abgezogen werden?
A ls leidenschaftsloser Nichtraucher irritieren die von zu vielen zu leidenschaftlich geführten Debatten rund um das Thema Tabakkonsum. Jetzt wünschen sich die Salzburger Landeskliniken, dass sich Mitarbeiter für jene Zeit, die sie draußen mit einer Zigarette (und wohl Kollegen) verbringen, aus dem Arbeitszeiterfassungssystem ausloggen.
Klingt im ersten Moment vielleicht gar nicht so absurd. Eher absurd klingt da schon die Warnung des Betriebsrats, der bei Einführen einer derartigen Maßnahme sogar den sozialen Frieden in Gefahr sieht.
Unabhängig davon: Muss der Kampf gegen das Rauchen und die Raucher tatsächlich auf die Spitze getrieben werden? Was kommt als Nächstes? Wird der Dauerschwätzer der Firma dann auch zu längerem Arbeiten verdonnert? Oder der Kaffeetrinker, der zum Automaten geht und nebenher plaudert? Werden Programme installiert, die privates Surfen im Netz erkennen und die Zeit automatisch als Pause verbuchen? Oder – der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt – wird später auch Mitarbeitern, deren Body-Mass-Index nicht der Norm entspricht, ein höherer Beitrag zur Krankenversicherung abgezogen?
Wollen wir all das? Eine Abkühlphase tut der Debatte gut. Wobei ohnedies nicht alles so heiß gegessen wird. Denn für ein Streichen der Rauch- von der Arbeitszeit benötigt es ohnedies eine Betriebsvereinbarung. Ist halt Österreich.