Blanke Brüste und harte Bandagen
C inemascope und Rom, Hollywoods antike Außenstelle: Das passt nicht erst seit den Sandalen- und Monumentalopern a` la „Quo vadis“und „Cleopatra“zusammen wie Pasta und Pesto, obgleich die Studios der Cinecitt`a und die Via Veneto – Jagdrevier der Paparazzi und Playboys in „Dolce Vita“– Patina angesetzt haben.
Neulich haben drei rote Plakatwände vor dem Kolosseum – nach dem Vorbild des Films „Three Billboards outside Ebbing, Missouri“– eine Botschaft an Silvio Berlusconi übermittelt, der dem Traum eines jeden Autokraten nachhängt: Präsident auf Lebenszeit zu sein wie Chinas Xi Jinping, was den Neid der Donald Trumps dieser Welt weckt. „Kapiere es, Berlusconi: Wer Bunga-Bunga mit Extremisten treibt, gewinnt nicht.“Im Wahllokal hat zuvor eine Femen-Aktivistin blank gezogen, und der mumienhaft erstarrte „Cavaliere“war pikiert – weniger ob der bloßen Brüste als vielmehr ob der aufgemalten Parole: „Berlusconi, deine Zeit ist abgelaufen.“
In Hollywood hatte derweil Frances McDormand, die Furie aus „Three Billboards“, einen furiosen Auftritt bei den Oscars. Mit dem weiblichen Sheriff aus „Fargo“ist nicht zu spaßen. Der Dieb, der ihre Goldstatuette stahl, konnte von Glück reden, gefasst zu werden. Ein Schlag in die Weichteile, wenn nicht ungleich härtere Bandagen wären ihm kurz vor dem Weltfrauentag gewiss gewesen. (vier)