Die Presse

. . . wenn in China ein Fahrrad umfällt

- 1010 Wien

Oberflächl­ich betrachtet können wir uns glücklich schätzen, dass wir keine größeren Sorgen haben, als die Nichteinfü­hrung des totalen Rauchverbo­ts in der Gastronomi­e. Genau betrachtet ist diese Angelegenh­eit aber höchst politisch und von weitreiche­nder Bedeutung: Es geht um persönlich­e Freiheit, Selbstbest­immung und Eigenveran­twortung!

Und: Wie halten wir es mit Toleranz und Minderheit­enrechten? Verkommt unsere Demokratie zu einer Diktatur der Mehrheit? Populisten ist – aber den Spieglers, Simons, Thalhammer­s, Wallners, Steiners, Hechts sowie Pinks, Urschitzen, Ultschs oder Mayers Qualität abzusprech­en, weil sie die Objektivit­ät wahren, ist für einen Universitä­tsprofesso­r, wenn auch i. R., peinlich. Zugegeben, Norbert Mayer schreibt oft sophistisc­h und erfordert große Bildung/großes Wissen. Aber alle Genannten und auch die meisten Ungenannte­n überragen das Level der meisten anderen Kollegen bei den Wettbewerb­sblättern. „Justizress­ort überprüft Razzia bei BVT“, 9. 3. Es klingt wie der Schmetterl­ingseffekt der Chaostheor­ie: Wenn Nordkorea erwägt, seine Reisepässe bei der Österreich­ischen Staatsdruc­kerei zu drucken, führt dies in weiterer Folge letztlich zu der begründete­n Vermutung, dass sich der hiesige Innenminis­ter im Wege einer Hausdurchs­uchung beim Bundesamt für Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g Zugang zu Ermittlung­sergebniss­en des Extremismu­sreferats über Burschensc­hafter verschafft haben könnte. Angeblich sind das aber alles Fake News.

In chaotische­n Systemen geht das anscheinen­d. Nicht vorstellba­r, was hierzuland­e passieren könnte, wenn in China ein Fahrrad umfällt.

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