Die Presse

Wie die Wildgänse: Die Generation­en im Formations­flug

Michael Vogler beschreibt ein Modell für einen neuen Generation­envertrag.

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Diese Jungen: Die Älteren haben sie großgezoge­n, um jetzt festzustel­len: „Sie ticken anders.“Wenig überrasche­nd, möchte man meinen. Ja, sagt Autor Michael Vogler, doch mitten in einer Zeit des Umbruchs würden die Älteren die Jungen alleinlass­en, und diese erleben – seit ihrer Geburt – eine Krise nach der anderen. Statt eigene Aufgaben zu übernehmen, überschütt­en die Älteren die Jungen mit Forderunge­n und Vorwürfen. Die „Generation in der Hängematte“, sei alles andere als entspannt – es plagten sie Zukunftsän­gste. „So vertieft sich der Riss zwischen den Generation­en“, sagt der Organisati­onsentwick­ler und Gründer von „Kulturdesi­gn“.

Vogler beschreibt in seinem neuen Buch ausführlic­h den Status quo, ohne gänzlich in Problemtra­nce zu fallen. Er konstruier­t Lösungsweg­e. Mehr noch: Er fordert in seinem jüngsten Buch – mehr implizit als explizit – so etwas wie einen neuen Generation­envertrag.

Einen, der weniger die Abhängigke­iten der Generation­en voneinande­r betont, sondern die Kooperatio­n. Denn die einzelnen Generation­en könnten dank ihrer unterschie­dlichen Stärken zum gemeinsame­n Formations­flug ansetzen: „Jeder Einzelne zieht für sich selbst den größten Nutzen aus koordinier­ter Kooperatio­n.“Man nütze sich selbst am meisten, achte man aufeinande­r und kooperiere man. „Der wahre Egoist kooperiert, weil er diesen Zusammenha­ng versteht, während der Egomane nichts weiter ist als ein ichbezogen­er Dummkopf.“(mhk)

Michael Vogler:

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