Umstrittene Ferienclubs: Plan für Sanierung steht
Imperial/Cordial. Die Gläubiger der Linzer Gesellschaft erhalten 20 Prozent. Weitere Entscheidungen stehen aus.
Die Gläubiger der insolventen Linzer Imperial Kapitalbeteiligungsgesellschaft haben am Donnerstag im Landesgericht Linz den Sanierungsplan angenommen. Sie erhalten eine Quote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren. Insgesamt wurden 6091 Forderungen in Höhe von rund 57,8 Mio. Euro angemeldet, teilte der KSV 1870 mit.
Noch keine Entscheidung ist über die zur Firmengruppe gehörige Cordial Ferienclub Aktiengesellschaft gefallen. 6300 Clubmitglieder sind daran beteiligt. Ihre Forderungen summieren sich auf 35,5 Mio. Euro. Die ebenfalls laut Sanierungsplan angebotene Quote von 20 Prozent war den Gläubigern jedoch zu gering. Daher werde mit den Schuldnern noch weiter verhandelt, teilte der KSV mit. Die insgesamt vier Hotels sollen weitergeführt und verkauft werden, aus dem Erlös sollen die Gläubiger bedient werden. In vier Wochen ist ein erneuter Termin bei Gericht anberaumt.
Das Geschäftsmodell der Hotel- und Ferienklub-Betreiber war von Beginn an umstritten. Die Gruppe wurde von rund 15.300 „atypisch stillen Gesellschaftern“finanziert, Mitunternehmern ohne Mitspracherecht, die aber am Gewinn und Verlust des Unternehmens beteiligt sind. Das Geschäftsmodell von Imperial/Cordial hatte zu zahlreichen Prozessen geführt, weil die Gesellschafter der Meinung waren, sie und ihr Geld würden schlecht behandelt. Ende Oktober gab die Linzer Gruppe bekannt, dass sie sechs Gesellschaften in die Insolvenz schicken muss. Die Schulden beliefen sich auf 113 Mio. Euro. (APA/red.)