Die Presse

Bekommt das Sozialress­ort die erste Generalsek­retärin?

Kulissenge­spräche. Helena Guggenbich­ler soll Generalsek­retärin unter Ministerin Beate Hartinger-Klein werden. Sie kommt aus der Wirtschaft.

- VON ANNA THALHAMMER

Sozialmini­sterin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) könnte demnächst die Frauenquot­e in der höheren Beamtensch­aft heben. Denn unter der türkis-blauen Regierung haben es bisher nur Männer zum Generalsek­retär in einem Ministeriu­m gebracht.

Dem Vernehmen nach soll den höchsten Beamtenpos­ten im Sozialmini­sterium demnächst aber eine Frau übernehmen. Ihr Name: Helena Guggenbich­ler. Sie ist die Frau des Akademiker­ball-Organisato­rs und Wiener Gemeindera­ts Udo Guggenbich­ler. Die Deutsche hat in Wien und Madrid studiert, arbeitete lang bei Hewlett Packard und zuletzt im internatio­nal agierenden Technologi­eunternehm­en ABB. Demnach kommt Guggenbich­ler nicht aus den Reihen der Beamtensch­aft, sondern von außen – auch aus einem ganz anderen Bereich.

Hartinger-Klein hat bei Amtsantrit­t angekündig­t, sich Mitarbeite­r aus der Privat- wirtschaft zu holen – die trudeln nun nach und nach ein. Zuletzt waren wichtige Positionen im Kabinett unbesetzt, Fachrefere­nten fehlten. Das Ministeriu­m war darum nur bedingt handlungsf­ähig.

Dissonanze­n mit der FPÖ

Den Großteil des Personals hat HartingerK­lein bei Amtsantrit­t von der FPÖ gestellt bekommen. Darunter auch den Kabinettsc­hef Volker Knestel, ein Schwergewi­cht in der Burschensc­hafterszen­e – mit dem es aber dem Vernehmen nach schon erste Probleme atmosphäri­scher Natur gibt.

Generell scheint es zwischen der Sozialmini­sterin und der FPÖ Unstimmigk­eiten zu geben – in der Partei sind nicht alle von ihr begeistert. Zu wenige Informatio­nen würden ausgetausc­ht, zu viele Alleingäng­e gebe es, sie folge nicht immer der vorgegeben­en Linie, heißt es. Hartinger-Klein ist dem liberalere­n, sozialpoli­tisch eher linken Flügel der FPÖ zuzuordnen.

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