Das Parlament in Rom nimmt die erste Hürde
Parteien einigten sich auf Machtteilung im Parlament.
Überraschend schnell hat Italien die erste Hürde auf dem Weg zur Regierungsbildung genommen. Am Samstag wählten sowohl Senat als auch Abgeordnetenhaus einen Präsidenten. Am Freitagabend war das Gemauschel zwischen den Parteigranden noch in vollem Gange gewesen. Am Ende erwies sich Silvio Berlusconi tatsächlich als Königsmacher, obwohl seine Forza Italia im Rechtsbündnis nur zweitstärkste Kraft hinter der Lega ist.
Zunächst sah es so aus, als wäre der Cavaliere von seinem Verbündeten, Lega-Chef Matteo Salvini, aufs Abstellgleis verfrachtet worden. Der 45-Jährige soll sich mit Luigi Di Maio, dem Jungstar der Fünf-Sterne-Bewegung, auf die Postenverteilung geeinigt haben. Der Parlamentsvorsitz gehe an die Fünf Sterne, der Senatsvorsitz dafür an das Mitte-rechts-Bündnis – und zwar an die Forza Italia.
Berlusconi, dem der eifrig mit der Fünf-Sterne-Bewegung taktierende Salvini allmählich ein Dorn im Auge ist, schickt nach einem Geschachere Maria Elisabetta Aliberti Casellati als Senatspräsidentin, eine treue Anhängerin, vor. Für die Wahl des Präsidenten des Abgeordnetenhauses haben die „Grillini“Roberto Fico in Stellung gebracht. Alles klappt schließlich wie am Schnürchen. Der bis dahin noch amtierende sozialdemokratische Premier, Paolo Gentiloni, reichte daraufhin seinen Rücktritt ein, führt die Geschäfte aber vorerst weiter. Nach Ostern geht der Tauschhandel erst richtig los. Das Triumvirat Di Maio, Salvini, Berlusconi wird indes nicht halten. (als)