Von Toren, Torhütern und Trainern
Testspiele. Weltmeister Deutschland trifft auf Rekordweltmeister Brasilien, Polen wartet auf einen Treffer, Messi übt auf Reals Klubgelände, und Franco Foda stellt gegen Luxemburg um.
Argentinien gegen Spanien, England empfängt Italien, Portugal trifft auf Oranje – auch Teil zwei der WM-Härtetests bietet hochkarätige Duelle. Österreich misst sich nach dem 3:0 gegen Slowenien am Dienstag mit Luxemburg – die wichtigsten Protagonisten dieser Länderspielwoche im Formcheck. Blamage verboten – nach seinem zweiten Sieg im zweiten Spiel darf für Österreichs Teamchef gegen Luxemburg am Dienstag (20.45 Uhr, live ORF1) nichts schiefgehen. „Franco ist einer, der nichts dem Zufall überlässt“, sagt Sportdirektor Peter Schöttel nach dem 3:0 gegen Slowenien. Im Duell mit Luxemburg will Foda personell testen – er gab David Alaba und Stefan Lainer frei. Andreas Ulmer und Moritz Bauer rückten auf, Max Wöber spielt im U21-Team.
Dazu könnte Foda im Tor eine Alternative zu Heinz Lindner testen. Jörg Siebenhandl, sein früherer Schützling bei Sturm Graz, steht vor dem Teamdebüt. Nur ein Spieler ist bei Europameister Portugal in WM-Form: Cristiano Ronaldo. Der fünfmalige Weltfußballer besticht nicht nur im Trikot von Real Madrid, sondern bewahrte auch sein Team mit gleich zwei Treffern in der Nachspielzeit beim 2:1 gegen Ägypten vor einem bitteren Start ins WM-Jahr. „Eine weitere goldene Seite seiner Karriere“, schwärmte die Zeitung „Record“. Portugal trifft heute in Genf auf die Niederlande, die England mit 0:1 unterlegen waren. Argentiniens Fußballstar betrat am Wochenende das Territorium seines größten Rivalen. Auf dem Gelände Ciudad Real Madrid, wo sonst das „Weiße Ballett“trainiert, bereitete sich der Superstar des FC Barcelona auf das Testspektakel gegen Spanien am Dienstag vor. Beim 2:0 gegen Italien hatte Messi mit Oberschenkelproblemen pausiert. Jetzt will er aber für die ersten Glanzmomente für die Albiceleste im WM-Jahr sorgen. „Hoffentlich bin ich fit, um zu spielen. Ich habe jetzt ein paar Tage mehr, um mich auszuruhen“, sagt der 30-Jährige. Ohne Robert Lewandowski keine Party: Trifft der Bayern-Stürmer nicht, steckt gleich das ganze polnische Team in der Krise. Seit drei Spielen warten die Polen schon auf einen Treffer – und einen Sieg. „Polen verliert seine Wirksamkeit“, titelte „Przeglad Sportowy“nach dem enttäuschenden 0:1 gegen Nigeria. Am Dienstag soll im Test gegen Südkorea nichts mehr schiefgehen, allerdings versucht sich auch Deutschlands WM-Gegner gerade in Form zu bringen. Beim 0:2 gegen Argentinien stand bei Italien der 40 Jahre alte Gianluigi Buffon noch als Vertreter der ruhmreichen Vergangenheit im Tor. Im Duell mit England darf am Dienstag die Zukunft in den Kas- ten. Noch hat der 19 Jahre alte Gianluigi Donnarumma kein Pflichtspiel für die Squadra Azzurra absolviert, er wird aber die Juventus-Ikone, Weltmeister von 2006, bald beerben. Die Gegenwart ist nach der WM allerdings trist, immer noch sucht Italien die langfristige Trainerlösung. Alle Italiener haben abgewinkt. Sami Khedira plagen vor dem ersten Wiedersehen mit Brasilien seit der WM 2014 und dem legendären 7:1 muskuläre Probleme. Ob der Weltmeister am Dienstag im Berliner Olympiastadion mitwirken kann, ist offen. Nach der Abreise von Thomas Müller, Mesut Özil und Emre Can, die von Joachim Löw freie Tage bekamen, stehen dem Weltmeister-Macher für das Duell mit dem Rekordweltmeister dennoch 23 Spieler zur Verfügung.
Für Löw ist Brasilien der letzte Prüfstein vor der Nominierung des Kaders für die WM in Russland (ab 14. Juni). Er benennt sein Aufgebot am 15. Mai in Dortmund. (fin)