Die Presse

Dreimal Staatsoper im Fernsehen bis Ende Juni, 14-mal online

Oper kostet Geld, gewiss, sie sichert unserm Land aber auch seinen guten Ruf und läuft längst nicht mehr unter Ausschluss der Massen(-Medien).

- VON WILHELM SINKOVICZ E-Mails an: wilhelm.sinkovicz@diepresse.com

Oper 4.0? Gibt’s schon: Im Netz und endlich auch wieder via ORF.

Dass die sogenannte Hochkultur nicht allen Schichten offenstünd­e, stimmt längst nicht mehr – aber es ist schön, dass der ORF sich wieder stärker seiner öffentlich-rechtliche­n Aufgabe besinnt und exzellent besetzte Vorstellun­gen aus dem ersten Opernhaus des Landes endlich konsequent überträgt.

Es ist ja doch noch einmal etwas anderes, ob Interessen­ten für vergleichs­weise wenig Geld ein Abonnement buchen können, um Aufführung­en in HD-Qualität aus der Staatsoper streamen zu dürfen. Dazu gibt ihnen die Plattform staatsoper­live.com Gelegenhei­t – die quasi den Slogan „Oper 4.0“seit Jahren (und nach wie vor weltweit exklusiv in Menge und Qualität) verwirklic­ht. Oder ob das vertraute Fernsehkas­tl die hochsubven­tionierte Gattung Oper ins Haus bringt; worauf der auch GIS-Gebühren entrichten­de Steuerzahl­er jedenfalls Anspruch hat.

Endlich haben sich ORF und Staatsoper wieder geeinigt. Nicht zuletzt, weil das Haus am Ring mit seinem Streamingd­ienst ganze Arbeit leistet, die sich wirklich herzeigen lässt. Die Übernahme der Aufzeichnu­ng des Livestream­s von Gounods „Romeo und Julia“mit dem Traumduo Aida Garifullin­a/Juan Diego Flo-´ rez brach das Eis. Der neue Vertrag sieht bis Ende der Spielzeit, also in den kommenden Wochen, einige attraktive Kooperatio­nen vor, wobei die Einbindung ins TV-Programm zu einigen Veränderun­gen im StreamingP­rogramm führt. Nach der Absage des geplanten Livestream­s der „Freischütz“-Neuinszeni­erung mit Camilla Nylund, Daniela Fally und Andreas Schager wird diese nun als einzige Produktion „klassisch“von ORF und Unitel aufgezeich­net (14. Juni).

Stattdesse­n wird das Angebot von „Staatsoper live at home“am 18. Mai durch den ursprüngli­ch nicht vorgesehen­en Stream von „Samson und Dalilah“mit El¯ına Garanca,ˇ Carlos A´lvarez und Roberto Alagna ergänzt.

Die folgenden Streams werden von ORF III jeweils live zeitverset­zt übernommen: „Andrea Chenier“´ mit Anja Harteros und Jonas Kaufmann am 29. April (der angekündig­te Stream wird vom 2. Mai auf diesen Termin vorverlegt) sowie „Rigoletto“, der wieder Aida Garifullin­a und Juan Diego Florez´ vereint, diesmal an der Seite von Paolo Ru´metz am 10. Juni.

Abonnenten des Streamingd­iensts können im Lauf der Saison bis Ende Juni überdies den gesamten „Ring des Nibelungen“unter Adam Fischer erleben – beginnend mit der Übertragun­g des „Rheingolds“am 4. April. Außerdem noch „Turandot“, „Capriccio“, „La traviata“, „Simon Boccanegra“, „Lohengrin“und „Falstaff“– für Abonnenten steht der Stream der Premiere „Dantons Tod“übrigens noch bis Dienstag online . . .

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