Dreimal Staatsoper im Fernsehen bis Ende Juni, 14-mal online
Oper kostet Geld, gewiss, sie sichert unserm Land aber auch seinen guten Ruf und läuft längst nicht mehr unter Ausschluss der Massen(-Medien).
Oper 4.0? Gibt’s schon: Im Netz und endlich auch wieder via ORF.
Dass die sogenannte Hochkultur nicht allen Schichten offenstünde, stimmt längst nicht mehr – aber es ist schön, dass der ORF sich wieder stärker seiner öffentlich-rechtlichen Aufgabe besinnt und exzellent besetzte Vorstellungen aus dem ersten Opernhaus des Landes endlich konsequent überträgt.
Es ist ja doch noch einmal etwas anderes, ob Interessenten für vergleichsweise wenig Geld ein Abonnement buchen können, um Aufführungen in HD-Qualität aus der Staatsoper streamen zu dürfen. Dazu gibt ihnen die Plattform staatsoperlive.com Gelegenheit – die quasi den Slogan „Oper 4.0“seit Jahren (und nach wie vor weltweit exklusiv in Menge und Qualität) verwirklicht. Oder ob das vertraute Fernsehkastl die hochsubventionierte Gattung Oper ins Haus bringt; worauf der auch GIS-Gebühren entrichtende Steuerzahler jedenfalls Anspruch hat.
Endlich haben sich ORF und Staatsoper wieder geeinigt. Nicht zuletzt, weil das Haus am Ring mit seinem Streamingdienst ganze Arbeit leistet, die sich wirklich herzeigen lässt. Die Übernahme der Aufzeichnung des Livestreams von Gounods „Romeo und Julia“mit dem Traumduo Aida Garifullina/Juan Diego Flo-´ rez brach das Eis. Der neue Vertrag sieht bis Ende der Spielzeit, also in den kommenden Wochen, einige attraktive Kooperationen vor, wobei die Einbindung ins TV-Programm zu einigen Veränderungen im StreamingProgramm führt. Nach der Absage des geplanten Livestreams der „Freischütz“-Neuinszenierung mit Camilla Nylund, Daniela Fally und Andreas Schager wird diese nun als einzige Produktion „klassisch“von ORF und Unitel aufgezeichnet (14. Juni).
Stattdessen wird das Angebot von „Staatsoper live at home“am 18. Mai durch den ursprünglich nicht vorgesehenen Stream von „Samson und Dalilah“mit El¯ına Garanca,ˇ Carlos A´lvarez und Roberto Alagna ergänzt.
Die folgenden Streams werden von ORF III jeweils live zeitversetzt übernommen: „Andrea Chenier“´ mit Anja Harteros und Jonas Kaufmann am 29. April (der angekündigte Stream wird vom 2. Mai auf diesen Termin vorverlegt) sowie „Rigoletto“, der wieder Aida Garifullina und Juan Diego Florez´ vereint, diesmal an der Seite von Paolo Ru´metz am 10. Juni.
Abonnenten des Streamingdiensts können im Lauf der Saison bis Ende Juni überdies den gesamten „Ring des Nibelungen“unter Adam Fischer erleben – beginnend mit der Übertragung des „Rheingolds“am 4. April. Außerdem noch „Turandot“, „Capriccio“, „La traviata“, „Simon Boccanegra“, „Lohengrin“und „Falstaff“– für Abonnenten steht der Stream der Premiere „Dantons Tod“übrigens noch bis Dienstag online . . .