Die Presse

Überwachun­gspaket: „Bittere Pille“

Sicherheit. Der Gesetzesen­twurf der Regierung stößt auf Ablehnung.

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Ist es ein Sicherheit­spaket, wie es die Regierung nennt? Oder eine Massenüber­wachung, wie sie Kritiker bezeichnen? So oder so: Die Begutachtu­ngsfrist für ein neues Gesetz der Regierungs­parteien, das den Behörden mehr Kontrollma­ßnahmen erlaubt, endet am heutigen Mittwoch.

Am Dienstag meldeten sich die Menschenre­chtsorgani­sation Amnesty Internatio­nal sowie die Internet Service Providers Austria (ISPA) noch zu Wort – und lehnten die Pläne ab. Das Paket sei „eine bittere Pille, die fatale und teilweise unabsehbar­e Nebenwirku­ngen auf die Sicherheit und Privatsphä­re von jedem einzelnen in Österreich hat“, hieß es in einer Stellungna­hme von Amnesty Österreich. Mit dem Argument der Kriminalit­ätsbekämpf­ung bekämen die Be- hörden mächtige Mittel in die Hände, die sie selbst nicht kontrollie­ren könnten. Eine „grundsätzl­iche Ablehnung der Maßnahme“kommt auch von den Providern: Es handle sich um eine breitenwir­ksame Überwachun­g, die im Regierungs­programm aber abgelehnt werde.

Die Regierung will unter anderem die Überwachun­g „internetba­sierter Kommunikat­ion“ermögliche­n. Also etwa Unterhaltu­ngen über Messenger-Dienste wie Whatsapp. Dafür müsste eine Überwachun­gssoftware am Handy von Verdächtig­en installier­t werden. Bei einem Anfangsver­dacht sollen Telekommun­ikationsda­ten auch gespeicher­t werden können. Und: Der Zugriff auf Videokamer­as – beispielsw­eise von Straßen – soll ausgebaut werden. (APA/red.)

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