Die Presse

Jus-Studium: Wechsel soll leichter werden

Vizerektor Polaschek sieht Handlungsb­edarf. Rektorin Blimlinger ortet Spagat.

- Probleme für junge Juristen

Die heimischen Universitä­ten sehen Handlungsb­edarf, was das Jus-Studium angeht. Es geht darum, dass es für angehende Juristen schwierig ist, innerhalb Österreich­s fürs Studium an eine andere Universitä­t zu wechseln. „Das ist sicher ein Thema, wo wir Handlungsb­edarf haben“, sagte der Vorsitzend­e des Forums Lehre in der Universitä­tenkonfere­nz, Vizerektor Martin Polaschek, am Montagaben­d vor Journalist­en. „An dem arbeiten wir.“

Der Hintergrun­d: Der Aufbau der Rechtswiss­enschaften ist nicht österreich­weit einheitlic­h. Durch die Uni-Autonomie mache jede Universitä­t in Jus ihr eigenes Curriculum und gestalte es selbst, sagte Polaschek. Bemerkbar mache sich das unter anderem am Aufbau: Während es Universitä­ten gibt, an denen zu Beginn die rechtshist­orischen Fächer stark vertretend sind, setzen andere zu Beginn auf die geltend-rechtliche­n Fächer. „Da kann man nicht eins zu eins einsteigen.“

Das liege aber nicht nur an den Unis selbst: Vom Wissenscha­ftsministe­rium werde eingeforde­rt, im Sinne der Profilbild­ung bloß keine einheitlic­hen Studien anzubieten, sondern Schwerpunk­te zu setzen, sagt Polaschek. Durch die Spezialisi­erung im Basisberei­ch fehle dann die allgemeine Basis, um woanders hinzugehen.

Rektorench­efin Eva Blimlinger ortet hier einen Spagat. „Einerseits werden wir gefordert, ein eigenständ­iges Profil zu bilden, anderersei­ts sollen eine Durchlässi­gkeit und Mobilität gegeben sein: Das kann nicht funktionie­ren.“Sie richtet die Frage an das Wissenscha­ftsministe­rium: „Will man jetzt ein Profil oder bessere Durchlässi­gkeit?“

Ähnlich sei es in der Medizin. Wobei Wechsel innerhalb Österreich­s dort noch komplizier­ter seien, weil dafür auch an der Wunsch-Uni ein Studienpla­tz frei werden muss. (beba)

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