Kunden und Anleger bleiben H&M fern
Der Textilriese kämpft mit einem Gewinnrückgang.
Volle Lager, Rabatte und Kunden, die ihre Geldbörse lieber andernorts zücken: Der schwedische Textilriese H& M musste zum Jahresauftakt einen herben Gewinneinbruch vermelden. Im ersten Quartal fiel der Überschuss um fast die Hälfte auf umgerechnet rund 134,5 Mio. Euro. Bereits im Februar wurde seitens des Unternehmens angedeutet, dass das laufende Jahr nicht einfach werden würde. Schon 2017 verbuchte Hennes & Mauritz den stärksten Ergebnisrückgang seit sechs Jahren.
Die Textilkette hat Ärger gleich an mehreren Fronten. Einerseits ziehen große Onlinehändler wie Zalando oder Asos Kunden ab, andererseits gibt es mit Anbietern wie Primark Modehändler, die ihre Ware noch billiger anbieten. Gleichzeitig schafft es etwa der spanische Moderiese Inditex (mit Marken wie Zara) schneller, die neuesten Bekleidungstrends in die Filialen zu bringen.
Hennes & Mauritz ist sich seiner Probleme durchaus bewusst. Künftig sollen etwa On- und Offline besser verzahnt werden. Der Plan sieht unter anderem vor, dass im Netz bestellte Kleidung auch in Geschäften retourniert werden kann (was Rivale Zara längst anbietet). An einigen Standorten sollen zudem neue Konzepte getestet werden, um den Kunden ein angenehmeres Einkaufserlebnis zu bescheren. Was das konkret bedeutet, ließ H&M-Chef Karl-Johan Persson allerdings offen. 2018 sei ein Übergangsjahr, sagte Persson nun anlässlich des ersten Geschäftsquartals. Noch heuer will er unter dem Namen Afound eine neue Schnäppchenmarke auf den Markt bringen. Zunächst wird diese nur in Schweden zu finden sein. Ähnlich einem Outlet soll es reduzierte Kleidung von H&M-Labels und anderen Marken zu kaufen geben.
An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an: Die Aktie fiel zwischenzeitlich auf ein 13-Jahres-Tief. (red./APA)