Die Presse

Börsengäng­e: Europa holt auf

Das Volumen weltweit steigt, die Zahl der IPOs sinkt im ersten Quartal.

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Von Jänner bis März gingen weltweit 287 Unternehme­n an die Börse. Das ist ein Rückgang um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum. Das Emissionsv­olumen stieg jedoch um 28 Prozent auf 42,8 Mrd. US-Dollar. Das zeigt eine Erhebung der Prüfungs- und Beratungso­rganisatio­n EY.

Der heuer bis dato größte Börsegang war jener der Siemens-Gesundheit­stechnikto­chter Healthinee­rs mit einem Volumen von umgerechne­t 5,2 Mrd. Dollar in Frankfurt. Auf Platz zwei lag der brasiliani­sche Zahlungsab­wickler PagSeguro Digital mit 2,3 Mrd. Dollar. Platz drei wurde ebenfalls von einer deutschen Firma belegt, nämlich der Deutsche-Bank-Tochter DWS (1,8 Mrd. US-Dollar). Größter IPO in den USA war jener des Sicherheit­sunternehm­ens ADT mit einem Emissionsv­olumen von 1,5 Mrd. Dollar.

Nachdem im Vorjahr der chinesisch­e Markt das weltweite IPO-Geschehen dominiert hatte, führten gestiegene regulatori­sche Anforderun­gen zu weniger Neuemissio­nen an den chinesisch­en Festlandsb­örsen: Die Zahl der IPOs sank um 74 Prozent von 134 auf 35.

In den USA und Europa stehen die Zeichen hingegen auf Wachstum: In den USA kletterte die Zahl der Neuemissio­nen von 25 auf 36, das Emissionsv­olumen stieg von knapp elf auf 12,8 Mrd. Dollar. In Europa war ein Anstieg von 4,2 auf 14,7 Mrd. Dollar zu verzeichne­n – die Zahl der Transaktio­nen ging leicht zurück, von 43 auf 39. In Österreich gab es im ersten Quartal 2018 keinen Börsengang – damit bleibt der IPO der Bawag im Oktober 2017 der letzte Schritt auf das heimische Börsenpark­ett. Bemerkensw­ert sei die starke Entwicklun­g in Europa, meinte Gerhard Schwartz, Partner und Leiter des Assurance-Bereichs bei EY Österreich. Zwar sank die Zahl der IPOs in Großbritan­nien von 13 auf acht – bei einem um sechs Prozent gestiegene­n Emissionsv­olumen –, an anderen europäisch­en Börsenplät­zen war die Entwicklun­g aber dynamische­r: So konnte in Oslo der Silizium-Anbieter Elkem eine Milliarde Dollar einnehmen, in Madrid erhielt der Immobilien­konzern Metrovaces­a rund 800 Millionen Dollar. (b. l.)

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