Kneissl berät in Belgrad über Krise mit Kosovo
Österreichs Außenministerin traf Serbiens Regierungschefin Ana Brnabi´c.
Die wachsenden Spannungen zwischen Serbien und dem Kosovo waren ein zentrales Gesprächsthema zwischen Österreichs Außenministerin Karin Kneissl und der serbischen Regierungschefin Ana Brnabic´ bei einem Treffen am Mittwoch. Brnabic´ habe ihr die „serbische Sichtweise erläutert“, sagte Kneissl nach der Unterredung in Belgrad, und fügte hinzu: Alle hätten ein Interesse daran, dass die Situation nicht weiter eskaliere.
Prishtina, die Hauptstadt des Kosovo, hatte Kneissl bereits am Montag besucht. Zu dem Zeitpunkt hatten sich die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Belgrad und Prishtina durch die vorübergehende Festnahme eines serbischen Regierungsvertreters im Kosovo verschärft. Bei der Polizeiaktion wurden mehrere Menschen verletzt.
Auf die Frage, ob sie nun eine Vermittlerrolle einnehmen wolle, erklärte Kneissl in Belgrad: Sie werde nur vermitteln, wenn sie darum gebeten werde.
Serbiens Präsident Aleksandar Vuciˇc´ sagte wegen des Vorfalls im Kosovo ein Gespräch mit Kneissl am Mittwoch ab. Eines mit Serbiens Außenminister Ivica Daciˇc´ fiel ebenfalls aus, weil er „kurzfristig nach Afrika beordert“worden sei, wie Kneissl der Austria Presse Agentur APA mitteilte.
Großes gemeinsames Interesse zwischen Brnabic´ und ihr habe es bei EU-Themen gegeben, berichtete Kneissl mit Blick auf die EU-Ratspräsidentschaft Österreichs im zweiten Halbjahr 2018. Die EU-Kommission hat Serbien eine Beitrittsperspektive für 2025 in Aussicht gestellt. Voraussetzung ist unter anderem ein Abkommen mit dem Kosovo. (APA)