Die Floridsdorfer Moschee wächst
Baustart. Das Islamische Zentrum soll um zwei Zubauten erweitert werden, Baubeginn ist für den Herbst geplant. Die Anrainer wurden bereits von dem Projekt informiert.
Sie ist die älteste Moschee des Landes. Und nun sie ist zu klein geworden. Das Islamische Zentrum in Floridsdorf beziehungsweise die dazugehörige Moschee soll erweitert werden, wie die „Kronen Zeitung“berichtet.
Dass es gröbere Platzprobleme in der Ende der 70er Jahre von Richard Lugner errichteten Anlage gibt, ist nicht ganz neu. Weil beim Freitagsgebet nicht alle Gläubigen – es kommen etwa 2500 Menschen – in die Moschee passen, behilft man sich seit Jahren mit einem Zelt im Hof. Das soll sich nun ändern. Das Wiener Planungsbüro Fritz & Partner wurde mit zwei Zubauten mit zwölf Metern Höhe auf dem Gelände beauftragt. Die Pläne wurden bei der Baubehörde eingereicht, man wartet nur noch auf die Baubewilligung. „Wir werden frühestens im Herbst mit dem Bau starten“, heißt es aus dem Planungsbüro. Zirka vierzehn Monate sollen die Arbeiten dauern.
Mit großem Widerstand rechnet man nicht. Man bewege sich im Rahmen der Widmung und die Bauten seien auch nicht in auffälligem oder in islamischem Stil, sondern schlicht modern. Und: „Für die Anrainer ist es eher eine Erleichterung.“Werde das Freitagsgebet nämlich vom Zelt nach drinnen verlagert, falle auch die Lärmbelästigung für die Nachbarn weg.
Sorgen um Verkehr
Die Anrainer wurden bereits über das Projekt informiert. Eine breitere Präsentation steht noch aus. Grund dafür dürfte das Zögern des Islamischen Zentrums sein – am Mittwoch wirkte man vom Medieninteresse überrumpelt. Es hieß gegenüber der „Presse“nur knapp: Kein Kommentar. Auch Visualisierungen darf das Planungsbüro noch nicht herausgeben.
Worauf man wartet, ist nicht ganz klar. Um die Floridsdorfer Moschee gab es weder beim Start noch danach besonders große Aufregung. Auch jetzt waren die Reaktionen auf die Präsentationen im kleinen Rahmen angeblich im Großen und Ganzen unspektakulär. Eine davon gab es für den Sied- lerverein Bruckhaufen. Wie dessen Obmann Walter Engelscharmüller erzählt, mache den Mitgliedern vor allem der Verkehr während der Bauzeit Sorgen. Man fürchtet sich vor Lastern, die über die Arbeiterstrandbadstraße rollen. Ein Verkehrskonzept fehlt noch.
Apropos Verkehr: Ob der Zubau, der auch Raum für Ausstellungen bieten soll, für mehr Zustrom zum Zentrum sorgt, wird man sehen. Die Parkplatzsituation ist bereits jetzt nicht einfach. Vor allem am Freitag sehe man „Wildparker“, sagt Engelscharmüller. Allerdings würden durch den Wegfall des Zeltes am Gelände Parkplätze frei, argumentiert das Planungsbüro. Laut dem Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ), der hinter dem Projekt steht, kommen aber ohnehin 90 Prozent der Moschee-Besucher mit der U-Bahn.
Kritik an den Zubauten gibt es von der FPÖ: Vizebürgermeister Domenik Nepp hält den Zubau „in Zeiten muslimisch dominierter Massenzuwanderung für das völlig falsche Signal“. (red./uw)