All-in: Viele arbeiten mehr als 45 Stunden
Knapp ein Drittel kommt mit bis zu 40 Stunden aus.
Wien. All-in-Verträge waren zunächst vor allem für Führungskräfte gedacht, verbreitet sind sie jedoch quer durch alle Hierarchieebenen. Auch das hat die Auswertung des All-in-Rechners gezeigt. Zwar ist der Durchschnittsverdienst, der sich aus den Einträgen ergibt, mit 3868 Euro (brutto) vergleichsweise hoch. Bei 50 Prozent liegt das Stundenentgelt jedoch – zum Teil deutlich – unter 20 Euro.
Branchenspezifisch reicht die Bandbreite von durchschnittlich 2721,45 Euro für 49,6 Wochenstunden im Hotel- und Gastgewerbe bis zu 4598,28 Euro für 43,3 Stunden bei den Energieversorgern (wobei jedoch die Teilnehmerzahlen in beiden Branchen gering waren). Höchstgrenzen überschritten?
Und wie viele Stunden werden im Österreich-Schnitt gearbeitet? Ein knappes Drittel kommt mit bis zu 40 Stunden aus, gut 41 Prozent arbeiten 45 Stunden oder mehr. Bei fast 17 Prozent fallen regelmäßig 50 oder mehr Wochenstunden an, bei sechs Prozent 46 bis 49 Stunden. Auch da ist für Unternehmen Vorsicht geboten: Leicht möglich, dass zumindest teilweise gesetzliche Höchstarbeitszeiten überschritten werden. Von Ausnahmefällen abgesehen, sind fünf Überstunden pro Woche erlaubt, bzw. bis zu zehn in einem zeitlich begrenzten Rahmen. Im Jahresschnitt kommen Arbeitnehmervertreter auf 26,6 legale Überstunden pro Monat, das ist auch ihr Richtwert für faire All-in-Vereinbarungen. Aber: Werden wirklich Woche für Woche mehr als fünf Überstunden geleistet, sprengt das trotzdem den gesetzlichen Rahmen.
Noch etwas müssen Arbeitgeber beachten: Selbst sehr hohe Überzahlungen decken laut Judikatur „im Zweifel“nur Überstunden bis zum gesetzlichen Höchstausmaß. Wird noch mehr gearbeitet, kann selbst dann eine Nachzahlung fällig werden, wenn die Pauschale auch die illegalen Überstunden rein rechnerisch deckt (die „Presse“berichtete). Darüber hinaus droht dem Arbeitgeber bei Überschreitung der gesetzlichen Höchstarbeitszeit eine Strafe. (cka)