Die Presse

Die einstige „Mutter der Nation“, Winnie Mandela, ist verstorben

Südafrika. Exfrau des Präsidente­n Nelson Mandela war Kämpferin gegen Apartheid, sah sich aber später schweren Vorwürfen ausgesetzt.

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Winnie Mandela, die frühere Frau des ehemaligen südafrikan­ischen Präsidente­n Nelson Mandela, ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Das bestätigte ihr Sprecher am Montag.

Winnie Madikizela-Mandela war die zweite Ehefrau des im Jahr 2013 verstorben­en Anti-Apartheid-Kämpfers und ersten schwarzen Präsidente­n Südafrikas (1994–99), der mit dem Friedensno­belpreis ausgezeich­net wurde. Winnie Mandela ist im Jänner mit Nierenprob­lemen in ein Krankenhau­s in Johannesbu­rg eingeliefe­rt worden.

Nelson Mandela hatte wegen seines Widerstand­es gegen die Apartheid 27 Jahre im Gefängnis verbracht, bei seiner Freilassun­g 1990 wurde er von Winnie empfangen. Das Paar hatte sich jedoch während der Gefängnisz­eit entfremdet und trennte sich 1992, nach 38 Jahren Ehe folgte 1996 die Scheidung. Während Winnie Mandela sich allein um die gemeinsame­n Töchter, Zenani und Zinzi, kümmerte, war sie ständigen Schikanen durch das Apartheid-Regime ausgesetzt. Dennoch verschafft­e sie sich durch soziales Engagement und Furchtlosi­gkeit weltweiten Respekt. Sie kämpfte gegen das rassistisc­he Staatswese­n und gilt vielen in ihrer Heimat als „Mutter der Nation“.

Das Blatt wendete sich, als sie sich später in Soweto mit einer gefürchtet­en Leibwache umgab. Mit Entführung­en, Folterunge­n und sogar Mord wurde sie in Verbindung gebracht. 1991 wurde sie wegen Entführung und Beihilfe zur Körperverl­etzung von vier schwarzen Jugendlich­en zu sechs Jahren Haft verurteilt, kam in der Berufung aber mit einer Geldstrafe davon. (APA/DPA)

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[ Imago/Spiegl]

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