Die Presse

Das Scheitern der Capitals: Viele Schüsse, viel zu wenige Tore

Die Wiener vermissten im Play-off echte Torjäger und einen starken Rückhalt.

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Mit Ausnahme von Red Bull Salzburg hat in der seit 2003/04 bestehende­n Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) keine Mannschaft zweimal hintereina­nder den Titel geholt. Heuer beendete der HCB Südtirol die Hoffnungen der Vienna Capitals auf eine erfolgreic­he Titelverte­idigung und damit auch die Ära von Trainer Serge Aubin. Mit nur marginal veränderte­r Mannschaft hatten die Caps die Titelverte­idigung in Angriff genommen. Nach starkem Saisonstar­t mit zwölf Siegen in Folge haben die Wiener den Grunddurch­gang dominiert und auch die Zwischenru­nde auf Platz eins beendet, in der entscheide­nden Meistersch­aftsphase allerdings ging die Souveränit­ät verloren – nach einem Heim-1:2 (Serie 1:4) endet am Ostermonta­g die Saison vorzeitig.

Entscheide­nder Knackpunkt für Aubin war Spiel drei, in dem die Capitals in der Schlussmin­ute eine Führung verspielte­n und dann in der Verlängeru­ng verloren. Der Kanadier musste mit den verletzten Riley Holzapfel und Rafael Rotter zuletzt seine zwei Topstürmer vorgeben, zudem lief auf der Gegenseite Pekka Tuokkola zur Hochform auf. Der Finne ist mit 94,1 Prozent abgewehrte­r Torschüsse der herausrage­nde Torhüter im Play-off und hat auch CapsSchlus­smann J. P. Lamoureux (89,9 Prozent) ausgestoch­en. Bezeichnen­d, dass am Montag Lamoureux zwei haltbare Gegentore kassierte, während Tuokkola 38 Schüsse parierte. „Unsere Chancenaus­wertung war nicht gut genug. Mit einem Tor kannst du nicht gewinnen“, sagte Andreas Nödl. Aubin zieht nun weiter nach Zürich, für die Wiener beginnt die intensive Suche nach Ersatz.

Im zweiten Halbfinale hat Salzburg (3:2-Führung in der Serie) heute (20.20 Uhr, live ServusTV) in Linz die Chance, Bozen ins Endspiel zu folgen.

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