Die Presse

Salzburg hat auch vor Lazio Rom „sicher keine Angst“

Europa League. Salzburg beschwört heute im Viertelfin­al-Hinspiel in Rom die Offensive.

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Erstmals spielt Österreich­s Serienmeis­ter Salzburg im Viertelfin­ale der Europa League – und noch nie war die Reiseberei­tschaft der Fans in der seit 2005 geschriebe­nen Klubgeschi­chte größer. Drei eigens gechartert­e Flugzeuge hoben mit Spielern, Funktionär­en und Fans in Richtung Rom ab. Auch Fanbusse rollen – 1000 Fans werden in der ewigen Stadt und beim Spiel gegen Lazio (21.05 Uhr, live Puls 4) erwartet. Also knapp weniger als bei manch Bundesliga­spiel im Stadion saßen . . .

„Salzburg erobert Rom“: Diese Werbeplaka­te schmückten über Ostern die Stadt – dementspre­chend groß ist auch die Erwartungs­haltung. Nur, wie groß sind die Chancen für den Aufstieg? Trainer Marco Rose hielt sich bedeckt, der Deutsche kennt diese Fragen nur allzu gut. Er hat sie auch vor den Spielen gegen Sociedad (2:2, 2:1) und Dortmund (2:1, 0:0) gehört – und nicht beantworte­t.

Verzichten müssen die Bullen auf Yabo (krank) und Hwang (gesperrt). Aufpassen sollten Dabbur, Lainer, Schlager, Caleta-Car und Samassekou – eine gelbe Karte, und sie fehlen im Rückspiel.

Das Begehr nach einem Auswärtsto­r brachte Rose („Es ist eine Gier“) aber vor. 35 Pflichtspi­ele ungeschlag­en, auf dem Weg zum fünften Double und nun ein Highlight im Europacup, da sei das Verlangen nach einem Treffer keinesfall­s außergewöh­nlich. Über den Gegner sagte er nach dem Abschlusst­raining: „Wir dürfen uns nicht wundern, wenn wir häufiger den Ball haben. Lazio wartet gern ab. Ein typisch italienisc­hes Team, taktisch sehr disziplini­ert, es spielt sogar mit Fünferkett­e. Aber: Wir haben alle wieder das Gefühl, dass wir etwas bewegen können. Ich glaube nicht, dass wir nervös sind – oder Angst haben.“

Betreut wird Lazio, 1900 gegründet und zweifacher Gewinner des Scudetto (zuletzt 2000), von Simone Inzaghi – dem Bruder von Stürmer-Ikone Filippo. Die Heimstätte teilen sich die Biancocele­sti (Weiß-Himmelblau) mit Stadtrival­en AS Roma, das Stadio Olimpico fasst 73.000 Zuschauer, gegen Salzburg werden 40.000 Fans erwartet. 73 Tore hat Lazio in dieser Serie-A-Saison erzielt, der Verein träumt vom dritten Platz hinter Juventus und SSC Napoli, und damit der Rückkehr in die Champions League.

Inzaghi, der heute seinen 42. Geburtstag feiert, schwört auf Abwehr, Pressing und schnelle Konter. In der Offensive ragen Immobile (26-Serie-A-, 36 Pflichtspi­eltore) und der Spanier Luis Alberto heraus. Dazu kommen im Mittelfeld der italienisc­he Teamspiele­r Marco Parolo sowie Sergej Milinkovic-´Savic,´ Sohn des ehemaligen GAK-Legionärs Nikola Milinkovic.´

Salzburg spielt um den ersten Halbfinale­inzug eines Bundesliga­klubs im Europacup seit 22 Jahren. Dies war Rapid 1996 gelungen gegen Feyenoord Rotterdam. Nach Austrias Viertelfin­aleinzug im Uefa-Cup 2005 ist es bereits der größte Erfolg eines österreich­ischen Klubs. (fin)

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