Gipfeltreffen der Schlagzeuger
Konzerthaus. „World Super-Drummer Convention“: Martin Grubinger versammelte vier Schlagzeuger verschiedener Genres.
Für viele Percussion-Einsteiger steht das Drumset oder Schlagzeug, also die Kombination von Schlaginstrumenten rund um einen Hocker, am Beginn. Als Idole werden dann jene Schlagzeuger auserkoren, die mit berühmten Bands spielen und international Erfolg haben. Ähnlich war das auch bei Martin Grubinger, wie er am Dienstagabend erzählte. Das Drumhouse, ein Fachgeschäft für Percussion-Instrumente in Gmunden, veranstaltete „Drummer Conventions“. Dort erlebte er die Größen der Szene.
In Anlehnung an diese Kindheitserinnerungen lud er nun gemeinsam mit einem seiner frühen Vorbilder, dem Wiener Schlagzeuger Thomas Lang, zur „World SuperDrummer Convention“ins Konzerthaus. Begleitet von Grubingers Percussive Planet Ensemble stellten sich vier Solisten aus drei Kontinenten mit verschiedenen Stilen vor.
Den Anfang machte Stanton Moore als Vertreter des Urtyps des heutigen Schlagzeugs. Aus den Militärkapellen der Südstaaten Amerikas entwickelten sich rund um Moores Heimatstadt New Orleans kleine Bands, die in Bars, bei Beerdigungen und Karnevals spielten. Um Kosten zu sparen, ersetzte man die Trommler durch einen einzi- gen Schlagzeuger, der sich ein kleines Drumset zusammenstellte und die große Trommel per Pedal bediente. Moores Spiel ist daher von Jazz-Einflüssen geprägt, aus denen sich ein Dialog mit den Bläsern des Percussive Planet Ensembles entspinnen konnte.
Eine Alternative zu dieser traditionellen Variante zeigte der Brite Pete Lockett. Er ist für seine außergewöhnlichen Fertigkeiten auf nahezu allen Percussion-Instrumenten bekannt und wirkte damit auch in JamesBond-Filmen mit. Seine Performances sind häufig an der Schnittstelle zur elektronischen Musik angesiedelt. Auch am Dienstag trommelte er zu eingespielten Klängen aus den prominent über und vor der Bühne platzierten Lautsprechern. Repetitiv-meditative Muster, Tempovariationen und Sprechrhythmen kennzeichnen seinen Stil.
Als Vertreter des Rock-Genres sorgten der Australier Virgil Donati und Thomas Lang – der bis zu Falcos Tod in dessen Band spielte – für den inszenatorischen Höhepunkt. Ihr Duett auf zwei modernen – im Vergleich zu Moores Aufstellung überladen wirkenden – Drumsets wurde nicht nur mit Tonaufnahmen, sondern auch einer Lichtshow unterlegt. Langs Stick-Twirling, sein akrobatisches Wirbeln mit den Schlägeln, erzeugte spontanen Beifall.