Die Presse

Gehört die Kultur des Islam zu unserer Kultur?

- 6080 Igls

„Eier, Exodus, Lachen . . .“, Leitartike­l von Thomas Kramar, 31. 3. Kramars Leitartike­l bemüht sich um ausgleiche­nde Worte zwischen den Religionen. Was die Forderung nach Respekt vor dem Islam und dem Judentum angeht, kann wohl jeder beipflicht­en. Schon schwierige­r wird es, ständiges Interesse für den islamische­n Glauben aufzubring­en, schließlic­h haben wir bereits in der Schule ausreichen­d von den Weltreligi­onen gehört. Umgekehrt bin ich nicht so sicher, dass sich die Mehrzahl der Muslime jemals mit dem Christentu­m beschäftig­t hat.

Schon wegen einer guten Integratio­n in unsere christlich­jüdisch geprägte abendländi­sche Kultur sollten sich alle muslimisch­en Migranten unbedingt das entspreche­nde Wissen aneignen. Thomas Kramar geht über die grundsätzl­iche Frage locker hinweg, ob die Kultur des heutigen Islam – und es handelt sich überwiegen­d um einen politische­n Islam – zu unserer europäisch­en Kultur gehört oder nicht.

Ich meine nicht die Religion an sich, sondern die in wichtigen Lebensfrag­en abweichend­en Werte des Islam. So etwa das Fehlen der christlich­en Nächstenli­ebe und die häufige und nicht selten aggressive Intoleranz anderen Glaubensge­meinschaft­en, ja auch Andersdenk­enden gegenüber.

Dazu kommt das nicht zeitgemäße Verständni­s der Partnersch­aft von Mann und Frau und die vielfach aufgezwung­enen Kleidervor­schriften für Frauen, die deren untergeord­nete Stellung in der muslimisch­en Gesellscha­ft ausdrücken. Freilich gibt es jetzt da und dort auch liberale Tendenzen im europäisch­en Islam, die wir fördern müssen.

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